Der Volltext ist nur lesbar auf einem Desktop-PC. Aktualisierungsversion Die Webpräsenz "die gotische Kathedrale " ist selbst vergleichbar mit dem Baustellenzustand der gotischen Kathedrale als der Genius des Christentums in neuer Entwicklungsgestalt, wo zur Zeit noch überall Steinquader herumliegen, Gerüste angebracht sind, an der noch gebaut, restauriert, um- und fertig gestellt wird, viele Baustellen gleichzeitig hat, aber schon für ungeduldige, inte- ressierte Besucher offen und zugänglich ist und auf noch Grösse- res, Schöneres und noch " mehr Licht " hoffen lässt. Diese essaya- istische Webpräsenz ist in ständiger Evolution begriffen und unter- liegt einer permanenten Korrekturdynamik der Verbesserungen, Verlinkungen und Wahrheits-Individualisierungen. Diese Version wurde im Jahre 2017 online gestellt und wird in 2023 u.a. wegen den vielen veralteten Hyperlinks durch eine neue Textversion ersetzt. Alle zwei Webpräsenzen, " die gotische Kathedrale " und " www.ent wicklungschristentum.de" werden nie vollendet werden, aber man darf in Anlehnung an Marie von Ebner-Eschenbach nicht aufhören, es zu versuchen. Wenn der gotische Dom einmal fertig werden sollte, "dann geht, wie das Sprichwort in der Stadt Köln lautet, die Welt unter" (Ewigkeitsbaustelle). Aber die Sorge bleibt unbegründet, weil immer etwas zu tun ist. Die Rezension " Die gotische Kathedrale " erstrahlt erst in ihrem hellsten Licht durch die vielen, weiteren Direktverlinkungen zu den Verweisvolltexten der Domain www.entwicklungschristentum.de, weil diese sich dann durch die Interverbundenheit in der Ganz- und Einheit wieder findet. Bisher wurde nur gesucht und fertig gestellt, danach wird nur noch vollendet. Die gotische Kathedrale Eine Bauidee, welche alle bewegt. Der gotische Architektur-Baustil Domäne-Gliederungs-Übersicht Der gotische Baustil 1 1.Entwicklungsleitgedanken. 2.Die ganze Welt ist nur Symbol,Mittel Gleichnis und Chiffre zur Selbsterkenntnis,Lebenssinnsuche und Individuali- sierungsentwciklung 3.Die Metaphysik der Gotik. 4. Baukunst- und zeitgeistgeschichtliche Einführung in die Gotik. 4.1 Willkommen im Licht - das Bauprinzip der Gotik ist ein neues Verhältnis und Erlebnis zum Licht und Raum. 4.2 Formensprache und Symbolik der Gotik. 4.3 Der Mensch der Gotik. 4.4 Zeit des Wandels vom religiösen Lebensstil zum Entwick- lungs-Individuations-Lebensstil. 5. Von der religiösen, kulturellen Symbolsprache zur Entwicklungs- und Lebenssymbolsprache. Vom gotischen Kathedralen-Baustil (sakrale Baukunst) zum Entwickler-Individuations- Lebensstil (Entwicklungslebenskunst) Entwicklungs-Individuationsstil-Gotik 1
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* Dieses Gotikessay ist auch eine Hommage auf das " Straßburger Münster " und Meister Eckhart, weil von diesem mehr gelernt wurde (zeitlose Lebens- tiefe, individuelle Lebenswahrheit, immanenter Le- benssinn, Jugendstrebeideal), als von den vielen Bildungen (zeitgeis- tiges Bildungs-, Berufs- und Lebenserfahrungswissen als Resümee in Entwicklungsgotik. Dieses gotische Lernprinzip auch " Entwick- lungs-Kultur-Lernen " genannt, ist der rote Faden in allem. Diese Rezension ist " ein Kind verschiedener Eltern " (vieler gotischer Kathedralen). Das gotische Lernprinzip als Bau- und Entwicklungslebensstil Inhaltsgliederung
Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer goti- schen Kathedralen Inhaltsgliederung
* Siehe auch die Webpräsenz vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwick-
Webpräsenz die Zukunft des Christentums
Diese Webpräsenz wird zur Zeit inhaltlich, theologisch, orthografisch und typo- grafisch komplett überarbeitet und neu gestaltet. Sie ist zur Zeit nur eine unleserliche Textbaustelle und wird am Ende des ersten Halbjahres 2024 online freigegeben.
Hinweis-Entwicklungs-Rematerialisierung Rematerialisierung wird zum neuen Kulturbegriff, weil die alten Kulturbegriffe wie Literatur, Musik, Dichtung Archi- tektur, Bildung, Malerei,Theater etc ihre kulturelle Erzie- hungswirkung verloren haben, wo der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums bedarf. Diese sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen,Verädnerungen anszustossen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist, weil alles dem ewigen Gesetz des Vergehens und Werden unterliegt. Siehe auch " Materialismus mit Entwicklungs-Transzen- dierungs-Bewusstsein als Rematerialisierung" nach "Entwicklungsleitgedanken". "Die ganze Welt ist nur Symbol, Gleichnis und Chiffre zur Selbsterkenntnis und Bewusstseins-Friedensentwicklung religionsphilosophisch und mikrophysikalisch/lebensoraktisch interpretiert. 1. Entwicklungsleitgedanken. Was zeichnet die Gotik aus ? Warum ist die gotische Kathedrale der Stolz und Mittelpunkt einer Stadt ? Warum geht jeder persönliche Entwicklungs- Individualisierungs-Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale ? Zahlreiche Forscher und Kunsthistoriker haben sich in der Vergangenheit damit beschäftigt und sind auch heute noch auf der Spurensuche. Auf zehntausenden von Seiten wird versucht, eine Annäherungsantwort zu geben und diese Webpräsenz ist meine Antwort, für welche die Zeit erst jetzt reif ist als ein neues Aufbruchideal für die Jugend und jung gebliebenen. > Der thematische Schwerpunkt dieses Entwicklungsauf- satzes und Essays ist die gotische Kathedrale über die kunsthistorische und theologische Sichtweise diese als eine Lebensauffassung und ein religiöses Lebensgrundgefühl als mein individualgeschichtliches Entwicklungsprogramm zu entwickeln. Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbolische Nähe zu Gott.Es sind die wertvollsten Momente des Menschen, wo seine Seele berührt wird. > Es ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, zwischen Ungeduld und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdischen. Es ist ein Lebensgeschehen, was immer gegenwärtig ist, wenn etwas Neues mit urweltlicher Kraft zutage tritt. Jede go- tische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt als universale Idee der Aufbruch-, Such-und (Alt)jugend, für das es zu leben und sterben lernen lohnt. > Der Stil der Gotik ist eigentlich ein Volksstil. Er ist demo- kratisch, dogmatisch unbefangen und hat den Rhythmus eines erregten Kollektivwillens und die Linie des Freiheits- dranges. Er ist kein ruhender Bau, sondern Auflösung und in ständiger Unruhebewegung und stimmungs- und rauschhaft, um rationale Vorstellungen verwirklichen zu können. Sie ist welt- und menschenfern und doch auch unmittelbar nahe am Leben. Die Sakralarchitektur ist gebauter Sinn, Kulisse des Glaubens, wortlose Weisheit, im Innersten steingewordene Mystik und die Kraft der Steine erhebt das Gemüt und befreit es von der bleiernden Erdenschwere und gibt inneren Frieden (Nr.403). Ur- sprünglich war die Kunst eine Schöpferin von Formen, mit deren Hilfe die Gottheit gesucht und angebetet wurde und diese Formen nahmen wie von selbst gotischen Charakter an, in der die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfasst wird. Das Mystische als eine Art gotischer Gottbezogenheit und Verhältnis zum Göttlichen durchdringt alle Teile des gotischen Baues und entwickelt sich dem Lichte entgegen. Es war, als wollte er eine Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt erfassen. Materie wird Geist als " lapis philosophorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " der in Stein gehaune Lernpro- zess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin ". Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäischer Baukunst zusammenfassen*. * Bei der Gotik liegen geistiges und sinnliches sehr eng zusammen und wo göttliches in die sinnliche Form einstrahlt und transformiert wird zum Entwicklungsleben, wo sinnliches als Vehikel zum Ent- wicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck und Entwicklungsgeis- tiges eng zusammen liegen, und in die Lebensform einstrahlt und das Entwicklungsimmanente im Entwicklungslebensprozess trans- zendiert wird. > Dieses Webpräsenzessay versucht in schriftstellerischer Gotikfreiheit die gotische Kathedrale entwicklungsphäno- menologisch gleichermassen für Gläubige und Nichtgläubige zu erfassen, weil der Gottesbegriff und der Entwicklungsbe- griff im Sinne eines "Gott-Werde-Seins " von Meister Eckhart identisch sind. Jeder soll das Lebensgrundgefühl bekom- men, welches keinen gleichgültig lässt, dass diese nur für ihn persönlich gebaut wurde und wenn er in die Kathedrale eintritt, zu Hause angekommen ist. Die Gotik lebt nur von den ständigen bautechnischen Verbesserungen als Gotisches Lernprinzip, was auch als Hauptmerkmal dieser Webpräsenz gilt. Es geht in erster Linie nicht um das Bau- stilwissen einer vergangenen, kunstgeschichtlichen Epoche und die architektonische Formensprache, sondern im Mit- telpunkt der Betrachtung steht in Entwicklungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9 die architektonische Entwicklungs- allegorie als Analogie des Entwicklungskosmoses des Kulturlernens. 2.Die ganze Welt ist nur Symbol,Mittel,Gleichnis und Chiffre zur Selbsterkenntnis,Lebenssinnsuche und Individualisierungsentwicklung. (Entwicklungs-Rematerialisierung religiös und säkular > Die gotische Kathedrale ist der Brennpunkt der Entwick- lungsidee und wird im Erkenntnislicht meiner Individuali- sierungsentwicklung in vielfältiger Weise als neue Kunst- anschauung interpretiert. Es ist die religiöse Baugeschichte der Gotik als zeitlose Symbolwahrheit, Höherweisersinn und Gleichnis des menschlichen Entwicklungs-Individualisie- rungs-Lebens-Sinn-Prinzips schlecht hin als das Ziel, der Sinn und die Bedeutung allen Lebenstuns in der Zeit. Es ist eine höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebundener Geist und eine Verhüllungswahrheit als kult- relle Verkleidung, welche auf Höheres verweist , um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Die Entwicklungsidee macht erst den Wert aus, weil die Entwicklung ihren Wert in sich trägt. Das sichtbare, materielle ist die Form, die äussere Erscheinung, die Handelsware, aber die unsicht- baren Entwickungseigenschaften hinter der Erscheinung machen aber den wahren Wert und kulturelle Wesen aus. Das Produkt ist umso wertvoller, je mehr Ideelles es wider- spiegelt. Der geringste innere Wert ist immer grösser als der Preis. Die gotische Kathedrale ist die Bauidee vom Sicht- baren zum Unsichtbaren druch Reamterialisierung zu gelangen als eine fortwährende "Entwicklungs-Individua- lisierungs- Predigt ", die alle gleichsam bewegt wie es Meister Eckhart es sagte: Man soll laufen in den Frieden und nicht anfangen im Frieden". Es ist der natürliche Lebenrythmus eines jungen Menschen über das Erwachsen werden und dann im Alter zur Ruhe durch Unsterlichkeits- lernen(siehe viele Beispiele),was Rematerialisierung be- deutet zu gelangen, weil Ruhe und Frieden aller Un- ruhebewegung Suchziel sind. Rematerialisierungslernen ist Friedenslernen (Siehe den Gliederungspunkt "Frieden". Religiös interpretiert. Die unsinnliche Welt ist die Lebensschule eines Meister Eckhart. I.) " Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in den Dingen zu suchen, sondern in allen Dingen Gott zu suchen (in allem seinen Gott begreifen) und zu nehmen und Gott in allem ein Stück näher zu kommen. Gott sieht sich selbst in allen Dingen. und dehalb sind alle Dinge nichts in sich selbst. Das ganze Leben und alles Tun soll man nur als eine Übung und Probierstein (als Mit- tel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnzweck) betrachten. Die Welt wäre nicht geschaffen worden, wenn sie nicht da wäre, Gott zu suchen und zu finden als " Trainingszentrum für den Him- mel". Damit sind wir in die Zeit gestellt, dass wir Gott ähnlicher werden ". Weiter soll der Mensch nicht vor den Dingen fliehen und sich in eine Einöde begeben, sondern er muss lernen, durch die Dinge hindurch zu brechen und seinen Gott darin zu ergreifen. Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in den Dingen zu suchen oder zu nehmen, sondern in allen Dingen Gott zu suchen und zu nehmen. Dann werden dir alle Dinge lauter Gott und du hast nichts mehr als Gott im Auge. Ein offenkundiges Zeichen dafür, dass der Mensch der göttlichen Weisheit nahe ist, wenn er alle Dinge als ein nichts erachtet. Die Welt wäre nicht geschaffen worden, wenn sie nicht da wäre Gott zu suchen und zu finden. Die Sinnenwelt ist göttlichen Urspungs. Wir brauchen sie, um zu wachsen.Wahre Demut ist alle Kreaturen verleugnen*. * Siehe weitere Meister Eckhart Zitate im Gliederungspunkt "Meister Eckhart Aphorismen-damals" in Meister Eckhart
II.) " Nach Meister Eckhart ist jegliche Kreatur ist Gottes voll füllt Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen ". Denn indem der Mensch "das Göttliche" als Mittel zum Individualisie- rungs-Friedens-Zweck in und hinter allem entdeckt und diese in Entwicklungsdienst stellt, werden die Dinge selber nur noch mit- telbar, ihrer eigenen Besitzwesenheit entkleidet und einem in die Hand gegeben. Er wird aus der Besessenheit durch die fremden Dinge erlöst und befreit. Aus dem Nichts fallen ihm die fremden Dinge ihrem Wesen nach zu und geraten selbst in seinen Besitz. Es ist Meister Eckharts weitere Erkenntnis, dass wer Gott hat, hat auch alles andere. Wer das Höhere hat auch automatisch das Niedrigere. Rematerialisierung wird als ein Weg zu grösserer Vollkommenheit und Gottannäherung betrachtet. Vor Gott ist nichts leer. Alles ist Hinweiserkenntniszeichen für ihn. Der Mensch muss lernen durch die Dinge hindurch zugehen und zu durchbrechen und darin seinen Gott begreifen lernen. Der Mensch muß erst einmal in den Dingen gestanden und von den Dingen umgeben sein, bis man ihnen nach viel Übung nur noch gegenüber steht. Alle Dinge werden dir lauter Gott, denn in allen Dingen hast du nichts mehr im Auge als nur mehr Gott. Gott ist allen Kreaturen gleich nahe. Ein Ding ist nur lustvoll und begehrenswert nur soweit, wie Gott in diesem ist. Der Mensch soll sich daran gewöhnen, nicht das Seine in den Dingen zu suchen oder zu nehmen, sondern in allen Dingen Gott (Entwicklung) zu suchen und zu nehmen. III.) In und hinter allen Dingen und Umständen verbirgt, west und wirkt Gott als Entwicklungssinn sich selber,aber ist kein Ding selber. Er erfährt und erlebt sich als Entwicklungstugend in nicht-sinn- licher Wahrnehmungsweise, sondern als immanente, individuelle Entwicklungseigenschaft, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt.Wenn alles als Mittel zum Indivudalisierungs-Werde-Zweck betachtet wird, dann ist der Mensch ständig von Gott umfangen und hinter dieser Welt verbirgt sich Gott. Je mehr man Gott hinter allem sieht , umso mehr werden einem die Dinge willenlos in den Besitz gegeben. Im religiösen Duktus fortgeführt; Ein Heiliger sagt, die Seele die Gott geschmeckt hat, ist alles zuwider was Gott nicht ist. Ist er aber Objekt der Erkenntnis zu Gott, dann trägt er zur Erkenntnis Gott bei und nimmt so an der göttlichen Freiheit teil. Hast du erst einmal damit angefangen, so wird dir unerträglich und bitter sein, was dir zuvor liebenswert und süss erschien. Was dir zuvor unannehmbar war empfindest du jetzt als tiefes Glück und unermesslichen Frieden. Es ist der Lebenswiderspruch, das was dir bitter erschien, wird süss." IV.) Alles dient nur zur Verherrlichung Gottes und ist geschaffen worden, was uns an die Vollkommenheit Gottes näher heran führen soll. Es ist die Versöhnungsbrücke zwischen dem Menschen und Gott. Der gesamte Weltenlauf ist ein Erlösungsprozess und dieser endet im Heilprozess des Menschen.Jeder Mensch darf z.B. soviel verdienen wie er will, wenn er dieses nur als Mittel zum Individualisierungs-Friedenszweck betrachtet und damit Gott den ersten Platz einräumt. Alle Werte sind auf Gott bezogen, welche der Mensch nicht in den eigenen Besitz bringen darf.Diese steht nicht im Widerspruch zur Welt, sondern mit der Welt und diese wird nicht als minderwertig verachtet, sondern der Geist braucht die Auseinan- dersetzungsbeziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungswelt gegeben ist.
V.) Im Einzelnen geht es ist um die Erkenntnis des Meisters, dass jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Le- benslage, jede Erfahrung, jede Lebensdisharmonie, jeder Konsum, jede Technik, jeder Gedanke,jede Unterhaltung, jeder Irrtum, jeder Streit, Problem und Krise, jedes gute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung, jede Empfindung, jede Krankheit und Leiden, jede menschliche Begegnung und Besichti- gung, jede Ichbezogenheit, jegliches Geld, jede Unruhe, jedes zweckdienliche seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch zur Individualisierungs-Friedens-Bringschuld einer Entwicklungs- losigkeit wird, wenn diese nicht als Zeichen und Mittel zum Indivi- dualisierungs-Transzendierungs-Friedensweck verwendet wird, welches auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll. Jedes Geschehen trägt keine Ursache in sich, sondern ist nur Zeichen, was auf die Ursache hindeutet. Das setzt voraus, dass der Mensch seine Individualisierungs-Friedens-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit erkennt. Die Ursache des Geschehens wird nur in dem Maße erkannt, indem er sich damit auseinandersetzt und sich verändert. Und diese Wandlung ist zugleich das Einzige, das Geschehen zu beeinflussen. Schuld ist immer am Gewissen des Einzelnen gebunden, aber diese ist im Kollektiv aufgehoben. Es gibt kein zufälliges Zusammen- treffen mit einem Menschen in unserem Leben. Entweder es ist eine Lernmöglichkeit, eine Lektion, eine gutzumachende Schuld oder ein Geschenk VI.) Es sind alles nur Wegweiser, Hilfen, Probiersteine und Mittler für den Weg nach oben, was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisie- rungs-Reifezweck, welche nicht an die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen.Erst wenn wir die Leerheit bei der Entwicklungs- reife erkannt haben, können wir uns von den äusseren Erscheinungen lösen. Erst dann ist es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzen- dierung zu überwinden und zu einem Stück mehr Frieden zu ge- langen, weil Ruhe aller Unruhebewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, die Anwesenheit Gottes in allem zu erfassen, um zu dem Einen (Gott) und zu mehr Gotteswahrheit zu gelangen und dieses "Eine" ist Frieden, ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich. Alles wird in der Absicht getan, nicht zu haben sondern es zu überwinden und zurückzutreten hinter die Aufgaben, die der Höchste zu seiner Ehre verwirklicht haben will. Die Säkulari- sierung wird religiös begriffen*. * 1.) Darin liegt das Wesen und Leben aller Kreaturen, dass sie Gott suchen und ihm nachjagen. Alle Dinge sind ewig in in Gott gewesen und sollen zu Gott zurückkehren. Daher ist aller Sinn der Bewegung die fortgehende Veredelung. Alle Dinge wechseln die Form um sich zu einer höheren Form zu erheben. Ihr Wille geht immer auf das Bessere. Die Materie ruht nicht bis sie mit allen Formen erfüllt ist, deren sie empfänglich ist. Alle Kreaturen richten ihren Lauf auf ihre höchste Vollkommenheit. In allem findet man ein Drangstreben nach Gott. Um ihm gleich zu werden das ist die Gemeinsamkeit aller Kreatur*. *Meister Eckhart. 2.)" Gott schafft die Dinge aus dem Nichts und d.h., Gott schafft die Dinge aus der Fülle des göttlichen Wesens. Es gibt keine Materie, aus welcher Gott formte. Gott ist seine eigene Materie und Form. Alle Kreaturen haben kein Wesen, denn ihr Wesen hängt von der Gegenwart Gottes ab. Wendet sich Gott einen Augenblick ab, würden sie zu nichts" *. * Meister Eckhart. 3.) Rematerialisierung findet auch seine tiefste Wahrheit in dem Bi- belvers" Ich bin auf die Erde gekommen, dass ich alle Dinge ab- schneide. Was dir vertraut ist, ist in Wahrheit dein Feind". 4.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht die Autonomie der Zahl und es gibt nur Klarheit in der Mathematik. Der französische Philosoph René Descartes träumte von einer Lingua universalis, in der das Wort die gleiche abstrakte Absolutheit besitzen sollte wie die Zahl( Mathesis universalis), mit der erst das Ziel der wahren Philosphie erreicht sei. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es im Kern alle Dinge. Die Dinge sind, weil sie Gott erkennt, aber kein Ding ist Gott selbst. Deshalb wird nur aus der Mystik heraus Substanz geschaffen. Der Mystiker weiss, dass er die Umstände nur vom alles durchdringenden, schweigenden (Friedens)bewusstseinsgeist her als das"göttliche Logos", ohne etwas zu tun, steuert. Alles geschieht von selbst (vom selbst her). Einfluss haben heisst immer seine Seele übertragen. Je mehr Selbstvertrauen wir haben, desto grösser ist unser Wirkkraftfeld. 5.) Von der Kirchenkanzel wird der Materialismus verdammt, weil er die Schuld trägt, dass wir die Vergeistigung verloren haben.Dieses ist nur die oberflächliche Wahrheit. Der Materialismus wird zum höchsten Wert und geheiligt, wenn er als Mittel zum Entwicklungs-Individualisie- rung-Sinn-Zweck seine Daseinsberechtigung findet. Nicht die sichtbare, materielle, äussere Erscheinung als Gebrauchts-und Geltungsnutzen, sondern die unsichtbaren Entwickungseigen- schaften hinter der Materieerscheinung machen den wahren Wert und kulturelle Entwicklungswesen aus. Der Geist braucht die Beziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungs-Lebens-Widerspruchs- Reizen des praktischen Alltagsweltlebens gegeben ist. Aussen und innen sind unlösbar miteinander verbunden. 6.) Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie und nur rematerialisiertes Bewusstsein als Substanzbildung gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. "Im Anfang war das Wort", der erste Satz vom Johannes Evangelium in der Bibel, ist auch der Anfang von der Szene "Im Studierzimmer" aus Goethes Faust I. Je mehr das Wort nur Zeichen wird, desto kraftloser wird es und je reicher sein Symbolgehalt (Zahl), desto ärmer sein Wesensgehalt. Das Wort ist etwas Konkretes und Fleisch, während die Zahl wesen-und wirkungslos ist, welche sich in Formeln verarbeiten lässt. Die Klarheit und die Kraft des Wortes ist dort am Grössten, wo es aus dere Tiefe der Existenz heraus ge- sprochen wird also nicht vom menschlichen, sondern vom seelischen Bewusstseinsfrieden des Gewissens. Das ist der Sinn des Johannes- vangeliums. Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Siehe Textfortsetzung Nr.403 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen Säkular interpretiert. Die derzeitige sinnliche Welt ist die materialistische Schule des Philosophen Immanuel Kant. V.) Der Mensch ist über Generationen hinweg erzogen worden sich von der natürlichen Schöpfung zu befreien. Die innere Kraft der damaligen Gotikzeit war nicht ausgerichtet auf Kultur, Wissenschaft, Ökonomie und Bewusstsein, sondern auf das immanente " göttliche Gegenüber ",dem der einzelne Mensch näher zu kommen trachtete. Deshalb entwickelten sich Kultur, Wissenschaft, Ökonomie und Bewusstsein nur gleichnis- und mittelzweckhaft, welches auf Höhe- VI.) Die technische, wirtschaftliche, materielle Entwicklung ist viel schneller gewachsen als die geistige und geistliche Entwicklung. Seit ten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert) wird entwicklungs- schädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Veränderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ehernen Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in qualitative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet. Es geht nicht darum, das Sinnliche in allem zu über- winden, sondern dieses mit dem Entwicklungsgeist " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck" zu durchdringen. Das Sinnliche, Materielle, der Gebrauchs- und Geltungs-und Selbstwertgefühlsnutzen hat nur bis zu einem bestimmten Ent- wicklungs- und Sättigungsgrad eine Anziehungskraft, dann wird die lebenswesentliche, immaterielle Seite "als das Ding an sich" für den Einzelnen wichtiger.Der Überwindungs-Tranzendierungs- verlust wird zu einem Gewinn. Deshalb verdient allem Vergangenen nur Mitleid. Dieses findet seine Bestätigung im Bibelvers "Wer etwas lässt um meintwillen, der wird das Hundertfache zurück erhalten". VII.) Das Kennzeichen des Umschlagens von Quantität in Qualität ist die Entwicklungsspirale als Ausdruck zielhafter Bewegung. Es ent- steht nicht eine Stufe aus der anderen, sondern das Merkmal der Ent- wicklungskontinuität ist der fließende, kaum bemerkbare Übergang als ein Abbrechen und als eine neue Begründung. Die stufenweise Entwicklung ist die Auffassung der Wirklichkeit als eine Ordnung von Entwicklungsschichten als natürliche Entwicklungs-Individua- lisierungs-Verbesserungsstufen. Einerseits ist es die Wiederkehr des Gleichen (Kreislauftheorie) Entstehung, Reife, Konsolidierung, Verfall und Absterben, um immer wieder neu auf einer höheren Entwick- lungsstufe anzufangen. Andererseits ist die Durchbrechung des Gleichen und sich ständig wiederholenden bei einem Sättigungs- grad als qualitativer Entwicklungssprung, um vom Niedrigeren zum Höheren zu gelangen. Sobald die darin enthaltende Erfahrung ent- nommen ist, muss sie immer wieder ersetzt werden. VIII.) Der alte " Gesinnungs-Materialismus-Wertbegriff " zerbricht, weil er auf einen höheren (Entwicklungs)wert hinaus will innerhalb der Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie. Er trägt den Zerfallskeim in sich und zerbröselt immer mehr, weil der Höhe- punkt ihrer Entwicklung überschritten ist. Ab einem gewissen Weltreifezustand regt sich die Polaridee, die einen Gegenszustand herauf führt, der die erste Idee wandelt. Ist aber der natürliche Materialismushöhepunkt erreicht, kann die Materie als entwick- lungsgeschichtlicher Materialismuswandel als Vorgeschichte des individualgeschichtlichen Geistes und als kulturelle Dimension des Materialismus verstanden werden, welcher für die Entwicklungs-Friedens-Individualisierung da ist, um sich durch Transzendierungs-Überwindung von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Erkenntniszweck und zu höherer Bestimmung aufwertet. Die Sin- enreize nehmen entsprechend den höheren Entwicklungs-Reife- Stufen ab (Es wird nicht mehr als Verzicht und Opfer empfunden, weil auf der anderen Seite etwas Grösseres als Kompensation gegeben wird (" Was ich nicht mehr brauche liegt evolutionär auf einer höheren Stufe und ist mehr wert, als das, was ich brauche und mir kaufen kann“).Wer an nichts hängt, besitzt alles. Der geringste innere Wert ist immer grösser als der Preis. Wert wird oft mit Qualität gleichgesetzt, wo dann z.B. in der Sportwelt für die einzelnen Akteure (Stars) Unsummen gezahlt werden und das Geld keine Rolle mehr zu spielen scheint*. * Es ist die Entwicklung vom physikalischen, ökonomischen und entwicklungsgeschichtlichen Materialismus, welcher adäquat ihrer Natur die Zerfallserscheinungen in sich trägt zum entwicklungs- konformen Materialismus als Entwicklungs-Rematerialisierung, der adäquat seiner Natur die Wachstumserscheinung für den Einzelnen in sich trägt. Dann ist der Quantenwechselsprung vom äusseren, mate- riellen, entwicklungslosen Ich-Bewusstseinsunfriedens-Geist Zeitalter zum inneren, geistigen Transzendierungs-Selbst-Bewusstseins-Frie- dens-Zeitalter der Entwicklungs-Individualisierung erreicht. IX.) Das Atom ist kein toter, lebloser Baustein auf dem sich das Gebäude des Materialismus und Mechanismus errichten lässt,was erst einmal durch den den Rationalismus und der Intellektualismus gesichert schien. Das Atom ist ein lebendiger Mikrokosmos der we ein Subjekt reagiert und bei dem der Mensch in den Bereich der Freiheit zum stoßen scheint. Der Mensch hat sich auf das Materialismus- bewusstsein begründet und damit Bewusstsein (Erscheinung) und das Sein (Wirklichkeit hinter der Erscheinung) als eins angesehen, was es aber nicht ist. Bei der Materialismuswertwende häufen sich die Ereignisse und Umstände und der Lebensdruck zeigt auch, dass auf die Materie und den gewohnten Wirtschafts- und Konsumregeln kein Verlass mehr ist. Dem gesicherten Materialismusbewusstsein der angeeigneten Lebenswelt ist eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise (Materialismuszerfall) das noch Erkannte und Erfasste darstellt. "Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um ihnen gegenüberzustehen und die Wirklichkeit hinter der Erschei- nung als Schein zu erkennen. Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen, dass Geist und Materie aus- tauschbar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sichtbare Materie, sondern der Geist ist das Wirkliche. Es ist auch nach dem Philosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel der in den Dingen innewohnende Entwicklungswiderspruch.Das Abso- lute in den Dingen ist der Geist. Er ist nichst anderes als im Men- schenkopf um-und übersetzte Materielle.Die Materieatome wer- den gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. (Die Entfesselung der Atomenergie erfolgt durch die Vernichtung der materiellen Partikel.Das Atomzeitalter wird erst durch den Tod der Materie geboren).Dieses Wesen besitzt keine Form der Erscheinung mehr; es ist unsichtbar und gerade deshalb von einer unheimlichen Wirksamkeit. Dieser Vorgang wird auch als absterben lernen bezeichnet als der Weg vom Primitiv-Materialismus des immer mehr, immer nur das Neue, des Kaufens und des Konsumieren könnens, der sinnlichen Faszination und Bestätigung durch die Anderen zum Auseinandersetzungs-Materialismus zur Erkenntnis-und Bewusstseinsfortbildung als Mittel zum Entwicklungs-Individuali- sierungs-Zweck, um sich aus der Zone des Abhängigen und Magischen zu befreien*. * Das " gotische (Materialismus)lernprinzip" ist auch quantenphysi- kalisch fundiert, weil nicht die sichtbare Materie, sondern nur der Geist (Bewusstsein) das Wirkliche ist, wo die Fähigkeit zur Schöpfung und ein Mitschöpfertum eine inhärente Eigenschaft der Materie ist und die Realität durch meine Beobachtungs-, Einstellungs- und Glau- benssichtweise (mit) erschaffen wird. Es ist die alte Weisheit und ana- gogische Auslegung, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.Eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist (Nils Bohr, Nobelpreisträger)*. * Das letzte Stadium des Glaubenlernens ist eine Bewusstseins-Erkenntnis-Weiterentwicklung. Es ist der Glaube, um verstehen zu können. Der Denkakt wird zum Vertrauensakt, der abstrakte Begriff wird zum objektiven Begriff und der Glaube ist ein anderes Wort für verlässliches Vorwissen. Das Leben ist das Endprodukt des Glaubens. Durch den Glauben gestalte ich das Geglaubte mit und es ist die Kraft des Wahrmachens. Das Geglaubte wird transzendiert d.h., die Mate- rieatome substanzieren sich. Das Glaubenswirklichkeitsbewusstsein schliesst die neue werdende Realität mit ein. Es ist der Glauben Martin Luthers, der den Glauben als ein "lebendig, wirkendes, tätiges, mächtiges Ding" nannte oder wie Meister Eckhart konstatierte "was zu Gott kommt, wird verwandelt". Es ist nicht mehr nur der Glaube an Gott alleine, sondern es ist ein Wissen um Gott als lebendige Gegen- wartser fahrung, ein imaginäres beschützt- und geführt sein als objektive Lebensrealität als auch ein Lebensgrundfriedensgefühl, dass der Glaube an Gott einen grossen Wert darstellt,grösser ist als alle Gelehrsamkeit und alles andere als ein lärmendes,machtloses Nichts zu sein scheint. Siehe Textfortsetzung im Gliederungspunkt "Glauben und Vertrauen" in Christen- tum-frueher-und-heute X.) Mit jeder sinnlichen Materieüberwindung (z.B. Dinge, Geld, Un- terhaltung, Begierden, Fremdhilfen, als Mittel zum Individualisie- rungszweck erfolgt eine geistige Höherentwicklung als Befreiung. Materie zu de-und rematerialisieren erfolgt durch das gotische Schulungslernprinzip. Es ist der Lebensimperativ " des stirb und werde". Wenn ich festhalte, habe ich Angst es zu verlieren, wenn ich loslassen kann, bin ich frei von der Angst. Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten, aber ist trotzdem schwieriger. Die Frucht vom Loslassen der Vergänglichkeit ist die Geburt von einer neuen Unvergänglichkeit. Jede Überwindung ist Trennung für etwas Besseres und Höheres. Durch die permanente Auseinanderset- zungsüberwindung erweist sich alles als Illusion. Jedes Opfer macht heiliger und jeder Verlust und Schickalsschlag wird zu einem Gewinn. Deshalb verdient allem Vergangenen nur Mitleid. Es gibt kein Scheitern, was nicht in einem neuen Anfang mündet.Es muss etwas sterben, damit ich weiterleben kann. Je weniger Anhaftung bedeutet, desto leichter fällt das Sterben, weil man an immer weniger hängt. Bildungs-Kultur-Lernen hat zum Ziel die Welt kennen zu lernen, sie zu erobern und zu besitzen. Entwicklungs-Kultur-Lernen hat zum Ziel, mir ein Lebensgrundgefühl zu geben, dass die Welt nur für mich geschaffen worden ist, um durch permanente Überwindungs-Transzendierung als sterben lernen immer mehr selbst zu werden. XI.) Die Ideologie des Materialismus ist eine tote Idee, worauf man sein Leben gründet und diese entlarvt sich als Illusion immer mehr. tisch maßvoll zurück, damit wir entwicklungsmässig vorankommen (auch wenn dieses nach den alten Wertvorstellungen systemkon- traproduktiv ist). Die Konsumideologie als Ideologie der Freiheit muss neu interpretiert werden, dass " der alte Plunder mit z.B. 600-Protz Pferdestärken in der Garage, der in der emissionsschäd- lichen Kritik stehenden Alphatiere“ eigentlich vorbei ist und nur noch eine Mumie einer vergangenen Welt ist, weil " das Hängen daran" auf Kosten der persönlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Zeit geht und die derzeitige Ideologie nicht fähig ist, die Werke der Zivilisation als Mittel zum Entwicklungs-Erkenntnis-Individualisierungs-Sinn-Zweck durch Transzendenz zu überwinden, anstatt zu vermehren, obwohl die Zeit dafür abgelaufen ist. Unsere Zukunft liegt in der Entwicklung eines jeden Einzelnen und nicht in der Frage, was den Lebensstandard materiell und technisch weiter verbessert, ob ich es mir leisten kann, ob es sich rechnet oder kurzfristig gesehen ein gutes Geschäft ist. Ein Auto ist tot. Es besitzt nicht die lebendige Kraft der Bestätigung. Nicht durch das Haben, sondern erst als Auseinan- dersetzungsreflexionsmittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck wird eine neue Erkenntnis geschaffen und es hat dann Entwicklung statt gefunden, welche ihr Sinn und bleibend ist. XII.) Auch wird die derzeitige Konsumideologie wie der Umweltkli- maaktivismus zeigt, kritisch betrachtet,"weil auf Kosten fremder Kreide gezecht wird ". Die Abweichungen vom natürlichen Nor- malzustand und die Tropisierung unseres Klimas werden immer grösser und es wächst die Gefahr, dass dieses einem Kipppunkt näher kommt. Das Artensterben ist heute hundert mal schneller, als es die Evolution vorgibt. Zur Zeit benötigen wir "1,5 Erden". Die Erde ist ressourcenmässig überlastet und muss seit Anfang der 70iger Jahre mehr hergeben, als sie nachhaltig verkraften und dass es mit einer auf Wachstum und Verbrauch von Ressourcen basierenden Ökonomie nicht weitergehen kann. Das Wasser im Mittelmeer ist 2 bis 6 Grad flächendeckend wärmer als es sein soll. Das ist ein maritimes Feuer, dass unter Wasser unheimlich viel Lebensraum vernichtet. Gleich- zeitig haben wir disruptive Temperaturen im Nordatlantik, die wir da flächendeckend noch nie gesehen haben. Nach einer Studie der Entwicklungsgesellschaft Oxfam schädigt der Konsumrausch " des sich alles kaufen könnens " und haben wollens einer Minderheit das Klima mehr als die Hälfte der Menschheit. Der einzige Ort im Uni- versum, wo sich leben lässt, ist innerhalb der Erdatmosphäre und diese wird für viele Generationen gerade wegen der Remateriali- sierung nach uns noch gebraucht. Aber es ist gut zu wissen, dass die Natur ohne uns leben kann, aber wir nicht ohne die Natur. Die Evolution aller Lebewesen ist so eng mit der Evolution der Umwelt und der Artenvielfalt verbunden, dass diese nur einen einzigen Entwicklungsprozess darstellt und mit dem Verschwinden der Ar- tenvielfalt auch der Mensch verschwindet. Wir stehen auf der Vergangenheit und hängen dem Glanz des " nicht mehr “ nach und verdrängen damit die aufgestauten Entwicklungsnotwendigkeiten. Wir leben in einer untergegangenen, vergangenheitsorientierten Welt und versuchen eine abgelebte, entwicklungslose, sterbende Epoche zu mumifizieren, indem wir rückwärtsgewandt versuchen ein neues Gleichgewicht wieder herzustellen, ohne die Rematerialisierungs-Dynamik der Gegenwart in die Zukunftsdimension mit einzubeziehen. XIII.) Dieses zeigt und äussert sich im praktischen Alltagleben, wo die Menschen mit Nachrichten wie z.B. " die fetten Jahre sind vorbei", " die Einschränkungen sind nur der Anfang von grösseren Opfern, darauf eingestimmt werden. Weil vieles teurer geworden ist, ver- sucht z.B. der Staat zu Beginn sozialökonomische Schwache mit Bei- hilfen zu unterstützen, um den entstandenen Lebensdruck abzu- federn. Dieser natürliche noch nicht verstandene Umkehrprozess des Primitivmaterialismus " des immer mehr und des immer nur Neues " wandelt sich zum Auseinandersetzungs-Materialismus als Mittel zum Individualisierungs-Erziehungsprozess, welcher auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll, wird trotz " Blut-Schweiss und Tränen- reden nicht zu stoppen sein. Dass der Mensch die Entwicklung macht (denkender Geist einer Dominationsmacht ) und nicht die Entwick- lung den Menschen (durchdringender Geist einer Wirkungsmacht), wäre genauso absurd, wie einen 300 km/h fahrenden ICE-Zug mit blossen Händen stoppen zu wollen oder der Versuch, im Dreisprung einen Abgrund zu überqueren. Das Beharrende, Gewohnte und Be- wahrende befindet sich immer im Nachteil gegenüber dem Ver- nünftigen, Notwendigen, Dynamischen und dem entwicklungsnot- wendigen Konformen. Das Elementare siegt immer über das Ephemere. Nicht mehr das Neue ist das Bessere, sondern das Bes- sere ist dann das Neue. Alles unterliegt eben dem ewigen geschicht- lichen Entwicklungsgesetz Gesetz des Vergehens und des Werdens, des welkens und blühens einer Wendeltreppe-spiralförmigen Wei- terentwicklung und deshalb eine Entwicklung zurück von ihrer Gesetzesnatur nicht geben kann. Die Entwicklung ist irreversibel, da jede Stufe auf der vorhergehenen aufbaut. Vergangenheit ist ver flossene, alte Energie und die Verschiebung hat bereits den Punkt der Rückkehr überschritten. Damit ist der Entwicklungsprozess nicht mehr umkehrbar d.h., es gibt keine Entwicklung zurück*. * Dieses erinnert in metaphorischer, martialischer Vergleichshin- sicht an die " Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede ", welche der britische Politiker Sir Winston Churchill am 13. Mai 1940 während des Zweiten Weltkrieges vor dem britischen Unterhaus hielt. "Ich habe nichts zu bieten ausser Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß ". XIV.) Ein historisches Beispiel für den Materialismus-Wirtschafts- verfall und damit verbundenen mehrmaligen Neufang zeigt uns die deutsche Neuzeitgeschichte. Wer im Jahre 1949 " fünfzig Jahre alt " war, hat in seinem Leben mindestens sechsmal von vorne anfangen müssen. Zum ersten Male 1919 nach dem ersten Weltkrieg, dann 1924 nach der Inflation, 1933 nach der Wirtschaftskrise, mindestens ein- mal zwischen 1939 und 1945, schliesslich nach dem Zweiten Weltkrieg und letztendlich am 20. Juni 1948 dann mit der Einführung der deutschen Mark. Die Ursache war immer die Gleiche, weil Bewusst- sein und die Seins(wirklichkeit) gleichgesetzt wurde und zur Spaltung geführt hat, was es aber nicht ist wie im Punkt Nr. VIII erläutert. XV.) Die bisherigen fünf grossen Technologiewellen (industrielle Revolution, Zeitalter der Eisenbahn, Zeitalter des Stahls und der Elektrizität, Zeitalter des Automobils und Massenproduktion (Automatisierung) und das jetzige Informationszeitalter (Digitali- sierung) haben immer mit einem " Rausch des Finanzkapitals " begonnen und mit einem Crash geendet, weil die spekulative Anti- zipation den Wachstumszenit überschritten hat, bevor die neue Technologie ihr volles Potential entfalten konnte. Immer wenn etwas Neues kommt, führt dieses zu einem Spekulationsrausch. " Die Stabübergabe " ist jetzt schon wieder an die nächste, grosse "Entwicklungssinnwelle des Materialismus "erfolgt, welche wieder mit einem Entwicklungsrausch beginnen und nicht nur mit einer wirtschaftlichen Depression, sondern dieses Mal mit einer totalen Zerstörung des bisherigen gesellschaftlichen, entwicklungslosen Lebensentwurfs als Ernüchterung enden wird. Auch dieses Mal wird das Tempo und die Dimension des evolutionären, materiellen Wertewandels total unterschätzt und vielfach nicht erkannt. Einer seits werden bei Wirtschaftkrisen die ökonomischen Einfluss- faktoren z.B. Angebot-Nachfrage, Währungsrelationen, politische und andere Krisen etc. als Ursachen volks- und betriebwirtschaftlich untersucht, aber diese Entwicklungsparadigmen als Remateriali- sierung einen entwicklungskonformen Materialismus, wo das Materielle als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungzweck betrachtet wird, bleiben völlig unberücksichtigt. XVI.) Die Welt ist wissenschaftlich sehr weit entwickelt, aber die technische Entwicklung hat keinen entscheidenden Einfluss auf die kulturelle Entwicklung des Menschen, es sei denn, als Mittel zum Entwicklungszweck. Die technische Begriffswelt hat nur die geistige Begriffswelt verdrängt und der Mensch ist zu einer Funktion der Materie geworden. Der technische Fortschritt wird aber nur zum Kulturgut und Partner, wenn über das Zweckrationale und die angewandte Wissenschaft " der Verapperatung " hinaus die geist-seelischen Sinntriebkräfte in den technischen Neuerungen als Mittel zum Entwicklungszweck Verwendung finden. Es ist nur der Geist (Bewusstsein), der die Technik lebendig macht. Die Weltveränderung und Naturbeherrschung durch Wissenschaft und Technik wird zur Weltveränderung und Naturbeherrschung durch uns selbst*. *" Kunst und Technik " bedeuten etymologisch dasselbe. Bei den XVII.) Materialismusentwicklung ist die Weiterentwicklung des negativ belegten Materialismusgedankens in allen Lebensberei- chen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungsmöglich- keiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbsterziehungsmittel zum Individualisierungs-Sinn- Zweck geschaffen wurde und über den Gebrauchs- und Geltungs- nutzen und den materiellen Wert hinausgeht. Solange der Materie-Sinnzweck draussen bleibt ist das Leben gespalten und ohne Ent- wicklungs-Individualisierungs-Gewinn. Es ist die Remateralisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, was über die Dinge hinaus auf etwas Höheres und Besseres verweisen will, wozu der Mensch durch seine Entwicklung fähig sein kann. Der Weise betrachtet die Welt als Auf- gabe. Das Leben ist nicht für ihn da, sondern er ist für das Leben da,Alles was er hat und auf ihm zukommt als Stufe zum Höheren*. * 1.)Rematerialisierung lehnt sich an das Energie-Erhaltungsgesetz von Antoine Lavoisier, Begründer der modernen Chemie, an. Er zeigte mit einer quantita- tiven Messmethode auf, dass Masse d.h., die Menge an Materie permanent und unzerstörbar ist und trotz Veränderungen erhalten bleibt. Die gesamte Masse von vorhandenen Substanzen vor einer chemischen Reaktion ist gleich der gesamten Masse nach der Reaktion. Materie wird nach dem Gesetz weder erzeugt noch zerstört, sondern lediglich umgewandelt und in eine andere Energieform zurück verwandelt und erhalten bleibt was unstrittig chemisch rein ist. Das Physische wird nur als verdichteter Geist (Lebenskraft) betrachtet und der Tod ist nur aufgelöste Materie in zurück verwandelte Geistform, was nicht sterben kann und in anderer Form weiter geht. XVIII.) Wir befreien uns von etwas, was evolutionsbedingt noch z.B. vor zehn Jahren richtig war, aber heute entwicklungshemmend geworden ist. Das Haben wollen des Materialismus (vom) wird zum Sein wollen (zu) als kultureller Fortschritt ". Es ist alles im Zusam- menhang und im Verhältnissinn zu meiner Entwicklungsbedeutung zu sehen als Gelegenheit in der Selbstwahrnehmung und Selbster- kennung in allem und aus allem die so genannten Entwicklungs- tugenden zu verbessern."Hast du was bist du was wird zum bis du was, dann hast du was ". Nur so gelingt die Entstehung von immer komplexeren und höher entwickelten Lebewesen in der inneren Welt. Dieses bestätigen die Erkenntnisse der modernen Physik, die Doppelnatur der Materie, wo in zunehmenden Maße Materie- und Geistesstrukturen als gegenseitige Spiegelbilder erkannt werden und alles nur Bewusstsein ist. Nicht durch das Haben, sondern erst als (Seins)mittel zum Individualisierungszweck wird eine neue Erkenntnis geschaffen. XIX.) Der Entwicklungsmaterialismus erfasst das Dinggeschehen im erweiterten, gereinigten Denken als eine kulturelle Weiterent- wicklungs-Dimension des Materialismus, weil die menschlichen Energien und seelischen Kräfte, welche an sie fort gegeben und gebunden waren wieder frei werden und wir uns durch diese weiterentwickeln " von der Entwicklungs- Unnatur zur Entwick- lungs-Natur " zurück. Die Loslösung über das notwendige Materi- elle hinaus ist die Weisheit der Dichterin Marie Ebener Eschenbach, dass wir immer lernen müssen, zuletzt auch noch sterben lernen. Das Leben ist ein ständiges Abschied nehmen wie die Schriftstelle- rin Ricarda Huch einmal bemerkte. Je weniger wir haben wollen, desto leichter fällt das Sterben, weil man dann an immer weniger haftet, weil alles nur kulturelles Mittel, Zeichen und Prüfstein ist, welche auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll. Unser irdisches Leben dient somit dazu, unseren geistigen Körper zu er- schaffen. Der Tod des Egos (Leidenschaften) ist schmerzlos*. XX.) Der Entwicklungs-Sinn-Zweck bedeutet die individuelle Entwick- lungserkenntniswahrheit und Entwicklungsdienlichkeit in allen Dingen und allen Gelegenheiten als Möglichkeitsmittel zur Entwick- lung-Wege-Individualisierung. Diese immanente Entwicklungsseite übersteigt die sinnliche, nützliche, lebensnotwendige, praktische und zweckdienliche Mittel- und Geldwerthabenseite und entwertet jeglichen Luxus. Es ist eine erweiterte Wahrnehmung einer persön- lichen Entwicklungseinstellungsbetrachtungsart, Entwicklungsge- sinnungs-und Entwicklungsdeutungsweise durch das Sinnfällige und Zeitliche das Entwicklungshafte als das Höhere in allem zu gewin- nen. Die Auseinandersetzung mit der Sache wird immer auch zur eigenen Entwicklungsursache. Dann können Äusserlichkeiten einen nicht mehr berühren. Wer das Wesen einer Sache besitzt, dem wird die Sache selbst gleichgültig. Erst wenn man sich nicht mehr an die Dinge verliert, zeugen sie in ihrer Art eine neue klassische Welt. Es sind die Worte zum Abschluss von Goethes Faust “alles Vergängliche ist nur Gleichnis“.Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschauung. XXI.) Luxusprodukte kaufen Menschen, die viel darstellen aber wenig sind und ihr eigentliches " Selbst " bis zur völligen Entleerung an die Dinge abgegeben haben, weil sie sich über diese definieren. Einerseits sind Luxusprodukte (Geld)statussymbole, steigern mein Selbstwertgefühl, werde von vielen anderen beneidet und bin für diese Menschen etwas Besonderes. Ich werde durch die zugedachte Kraft aufgewertet. Aber wenn ich über meine Statussymbole z.B. Sportwagen Anerkennung und Bestätigung von anderen erhalte, dann werde ich zu einem Autowesen und bin kein Mensch mehr. Andererseits erkenne ich erst bei Entwicklungsreife die teuere Illusion, welcher ich erlegen bin, diese im Grunde genommen keinen Persönlichkeitswert darstellen und in den Augen bodenständiger Menschen sogar als" Spinner "betrachtet werde. Jedes Produkt ist umso wertvoller, je mehr Geistiges es enthält. Ein Weizenbier kostet fünf Euro, genauso viel wie das gebrauchte Taschenbuch " Stern- stunden der Menschheit" von dem Schriftsteller Stefan Zweig. Die Entwicklungsidee macht erst den Wert aus, weil die Entwicklung ihren Wert in sich trägt. Das sichtbare, materielle ist die Form, die äussere Erscheinung, die Handelsware, aber die unsichtbaren Entwickungs- eigenschaften hinter der Erscheinung machen aber den wahren Wert und kulturelle Wesen aus. Das Produkt ist umso wertvoller, je mehr Ideelles es wider spiegelt (Rematerialisierung). XXII.) Dem Ich-Bewusstsein wurde eine Wirklichkeit vorgetäuscht, weil je mehr und teurer die Dinge sind, je grösser war die Auf- bis man ihnen nur noch gegenübersteht. Es ist auf Dinge verzich- ten, was zuvor noch undenkbar war, einem lebenswert erschien und von der Mitwelt mein Ichbewusstsein bestätigt wurde. Die Glanzlichter, die auf den Dingen lagen, sind erloschen. Erst durch einen Wertewandel oder nach einer Überwindung werden die "seelischen Kräfte" wieder frei, die an sie gebunden waren und fallen wieder auf den Menschen zurück. Sie öffnen ihm die Augen, erweitern sein Wesen und geben ihm ein neue Lebenseinstel- lung. Was Wirklichkeit zugebilligt wurde, wird durch die neue Sichtweise als substanzlose Scheinwirklichkeit entlarvt. Wir müssen Bekanntes erst aufgeben um das bessere Neue kennen zu lernen. XXIII.) Die Lebensphasen sind Stufen der Freiheit, in denen sich das Lebendige entfaltet. Der Übergang von einer Entwicklungsstufe zur nächst höheren ist z.B. in verbesserten Lebensumständen, im größerem Freiheits- und Zufriedenheitsgrad erkennbar. Es ist im- mer die Verwandlung vom sinnlichen, materiellen, egohaften in unsinnliches, immaterielles und selbstloses und die Mittel wer- den als Mittel zum Individualisierungszweck. Deshalb ist auf den auf den höheren Entwicklungsstufen ist es der Entwicklungs-In- dividualisierungs-Geistdrang. Es ist der Entwicklungsverlauf, wo die inneren Bedürfnisse wichtiger werden als die äusseren Bedürfnisse. XXII.)Besitzmässig, intellektuell und gesellschaftlich kann ich auf einer hohen Stufe stehen. Wenn aber der Entwicklungscharakter zweifelhaft erscheint, stehe ich entwicklungsmässig auf einer niedrigeren Stufe und falle eines Tages wieder auf die entwick- lungsadäquate Stufe zurück. XXV.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber er- fasst und als erkannt in Besitz genommen, aber ohne das eigentliche Wesen zu erkennen in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese Art der Bildungszweckerkenntnis statt Mittel zum Entwicklungs-Inividualisierungs-Zweck bringt den Erkennenden seinem eigentlichen Entwicklungsziel der Ruhe(einheit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen handelt es sich um einen lebendigen, inneren Reifeprozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst und in dem Maße, indem jemand erkenntnismässig ergriffen, er der Gesuchte und mit dem Erkenntnisobjekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unter- schied zwischen intellektuellem Bewusstsein und Erkenntnis- bewusstsein (was philosophisch als (Entwicklungsprozess)sein " bezeichnet wird), ist aufgehoben. Diese Erkenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis und Verwirklichung identisch sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt.) Es geht weniger um eine religiöse Transzendenz, sondern eine Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu entwickeln. Es ist der Trans- formations-Punkt, wo das Überwundene mit dem Überwinder eins wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung als der Lebenswiderspruch (Lebensdisharmonie) ist aufgehoben. Im Wechselspiel zwischen Bewusstseins-Zweiheit und Entwicklungs-Einheit (Lebensübereinstimmung) erfolgt die Neu- schöpfung. Es ist der qualitative Übergang von der Möglichkeit zur Wirklichkeit. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht. XXVI.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Sache und um das Geld verdienen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben. Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige mit ein. XXVII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das Geld materialisiert, konsumiert und die Geldanlagen werden als Lebenssinnleistung und als sichere finanzielle Zukunft angesehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird das Geld als Mittel zum Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Sinn-Zweck in Geist transformiert und der XXVIII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der technische Fortschritt als Glück und Lebenssinn empfunden (je vollkommener die Technik (z.B. Automobil-, Smartphone-, Medizin- oder Computertechnik), um- so vollkommener fühlt man sich, wenn ich diese besitze. Beim Ent- wicklungs-Kultur-Lernen wird nur der Entwicklungsfortschritt als Glück und Lebenssinn empfunden. Die Technik selbst wird weniger XXIX.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Dinge der Welt als Besitz haben, worüber ich mich definiere (Materialisierung des Ichs). Beim Ent- XXX.) Von dem günstigsten Preis, dem höheren Gehalt, der best- möglichen Rendite und den optimalen Geldzins (Vermögens wirksam beraten lassen als Schrumpfungstendenz) zur Geldinvestition in die eigene und die Entwicklung anderer, was wieder mehr Geld nach sich ziehen wird (Entwicklungswirksam beraten lassen als Zuwachsten- denz). XXXI.) Von der materialistischen Habenmentalität der Aufbau- und Erschaffensgeneration aus wirtschaftsexistentiellen Gründen und sich durch den Wohlstand der Statussymbole gesellschaftlich zu definieren und das Erarbeitete und Ersparte zu geniessen (alte Materialismusideologie "als tote ich-habe-Idee " ) zur Entwicklungs- mentalität der Entwicklergeneration, welche sich über die dyna- mische Macht der schöpferischen Bewusstseinsmöglichkeiten definiert (nur der Geist ist wirkungsursächlich), um seinem bisheri- gen Leben einen Indivdualisierungssinn, einen unsterblichen Le- benswert und eine Entwicklungsbedeutung zu verleihen (Entwick- lungslebensprinzip "als kraftvolle ich-kann-haben-was-ich-will- XXXII.) Von Geldinvestitionen gegen Rendite, Zins und Absicherung nach den Regeln der ökonomischen Vernunft (Wirtschaftskraft als Geist des Geldes ") zur Entwicklungsinvestition nach den Regeln der Entwicklungs-Individualisierungs-Logosvernunft als Befreiungs- überwindung von den selbst geschaffenen Abhängigkeiten, Ver- strickungen, Krediten und Wünschen. Weil es mir geholfen hat mich um gelassener zu werden (" Entwicklungs-Rematerialiserungs-Kraft als Seele des Geldes "). XXXIII.) Vom Denken in Geldwertbegriffen und jde Kaufentscheidung ist am Geld festgemacht (Geldwertstabilitätskriterien als künstliche, fragile, zeitgeistige Wertzumessung und abstrakte Grösse einer Geldordnung) zum Denken in Entwicklungsbegriffen, wo fast jede Lebensentscheidung wird am Entwicklungs-Individualisierungs-Sinnwert) festgemacht ist (Entwicklungsstabilitätskriterien als natürliche, zeitlose, stabile Wertzumessung und lebenstragende Entwicklungsordnung). XXXIV.) Vom Reichtum und reich sein durch den Besitz vieler Luxus- dinge, was ich mir alles kaufen kann und unzähligen Dingen, wo ich mich behängen kann (der Mensch fühlt sich durch den Hinzuerwerb mächtiger und von den Mitmenschen bestätigter) zum Reichtum als Entwicklungs-Bewusstseins-Erkenntniszustand und reich. Der die Ding-Transzendierungs-Überwindung reicher*. * Trivia: Nach einer Marktstudie hat jeder Besitzer einer Bentley- Luxus-Karosse noch weitere acht Autos. XXXV.) Der Mensch ist reicher durch den Reichtum des Lebens an Entwicklungsmöglichkeiten als durch seinen Besitz (meinen Reich- tum trage ich in mir). Was ich mir entwickelt habe ist ist ein wert- vollerer Besitz als das, was ich mir erarbeitet habe und was ich nicht brauche, mich nicht interessiert oder aus-und erlebt habe, macht mich reicher, freier, als das, was ich mir alles kaufen kann und es ist bleibend. Die Wahrheit zu besitzen ist (bis zur Entwicklungsreife) nicht so erstrebenswert, wie viel Geld zu besitzen, während Entwick- lung nie zu einem Besitz wird. Die Gleichgültigkeit ist es, die einen frei macht. Das Vermögen sich der Dinge zu enthalten, gibt dem Men- schen mehr Vermögen, als die Dinge zu besitzen. Wenn die freie Zeit nur für " Shopping " und entwicklungslose Freizeit-und Unterhal- tungsbeschäftigungen verwendet wird, steht dieses in Kollisionskurs mit dem Lebenssinn, dem Lebensaufrag und der Individualisierungs-Gewissens-Bringschuld seiner Entwicklungslosigkeit. Zur Zeit steht die Daseins-, und Sozialisierungs-und Sozialfrage als guter Staats- bürger und sozialer Absicherung und nicht die Individualisierungs-Sinnfrage als Entwicklungsbürger im Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses. XXXVI.) Von der Erwirtschaftung des Bruttonationaleinkommens, ehemals Bruttosozialprodukt als wirtschaftliche Leistung zur Erwirt- schaftung des Entwicklungssozialproduktes als Entwicklungskul- turleistung. XXXVII.) Jeder muss sich wirklich einmal klar machen, dass unsere Lebenswelt und alle unsere Anstrengungen nur den Sinn der Ent- wicklungsindividualisierung als Mittel-Sinn-Reife-Zweck in sich trägt und sonst bedeutungslos ist. Er muss den Dingen gegenüber stehen und Besitzer werden, statt ein Besessener zu sein. Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wissenschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaft- lichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, Macht, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt und hat nicht selbst gelebt. Wenn das Leben sinnlos war, ist der Tod besonders sinnlos ! Deshalb darf für das Individualisierungs- streben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Widerstand zu heftig, kein körperliches Leiden ein Hindernis, keine Niederlage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Ausrede viel, viel mehr. XXXVIII.) In den Hauptsätzen von Ludwig van Beethovens Sonaten ist er immer wieder auf "Zerkleinerung und Zertrümmerung des Materials" aus*. *Sonate ist eine zyklisch angelegte Instrumentalkomposition mit drei oder vier Sätzen in kleiner oder solistischer Besetzung. XIL.) Johann Wolfgang Goethe fand Erleuchtung in jedem Gegen- stand, in jedem Augenblick und in jedem Teil. XL.) Jeder kennt das mythische Inselreich Atlantis, das der antike griechische Philosoph Platon in der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. als Erster erwähnte und beschrieb und durch den Materialismus seine Kultur zerstört wurde. XLI) In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kunstwissenschaft im- XLII.) Allgemein betrachtet steht das Symbol für die subjektive Schöpfung der künstlerischen Schaffensleistung als die Abbildung einer Idee. Die Entwicklungssymbolsprache versucht die ontologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit hinter den Gegenständen der sinnlichen Wahrnehmung, die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen und den Lebensentwicklungscharakter einer Metapher zu begreifen. XLIII.) Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden die kulturellen Schöpfungen der Menschheit wie bspw. die Dichtung, die Malerei, die Musik, die Philosophie, die Architektur, welche sich ausserhalb des einzelnen Menschen befinden, als Mittel zur Selbstkultivierung betrachtet, welche auf Höheres verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenauf- gabe ist.Siehe Textfortsetzung Nr. 59 und weitere Beispiele in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XLIV.)Wenn die These zutreffen sollte, dass es im " Totenreich " weder Tun noch Selbsterlösung nach dem Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori gibt, im anderen Leben keine Zeit mehr da ist zu wirken, kein erwarten von Verdiensten, keine Weisheit, keine Chance mehr be- steht, Gutes zu tun, keine Gelegenheit mehr gibt, sich zu entwickeln, um sich zu vervollkommnen, denn die Seele verliert ohne die Kör- perlichkeit die Möglichkeit sich entwickelnd zu verbessern, weil sie ihres Weltbezuges und den Weltwerk- zeugen beraubt ist, dann muss sich jeder die Frage stellen, einerseits wie viel Lebenszeit durch leere, vergängliche Unterhaltungen, Besuch von Veranstaltungen konsumis- tische Zerstreuungen, vermeintliche Wichtigkeiten, Körperkult, ma- terialistische Lebenswertsetzungen und mit der Magenfrage (essen + trinken) vergeudet werden und sich im Tätigkeitstrieb ganz ent- äussert wird, weil die " Daseins-Jetzt-Frage " und nicht die Lebens- sinnfrage des Einzelnen, geschweige ein Weiterleben nach dem Tod nur im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses steht und deshalb die Gefahr besteht, "einen schlechten Tod zu ris kieren". Wenn erst beim Sterben deutlich wird, wo der Tod die letzte Weltwirklichkeit zerschlägt,wie wesenlos die Existenz war, weil diese sich nur auf Äusserlichkeiten begründete, dass ein nur auf dies- seitiges, jetziges,tätiges, sinnlich oberflächlich materiell begründetes Kleinkramleben und die Dominanz des läppischen, vergänglichen Zeitgeistes ohne "sterben gelernt zu haben " sinnlos und lächerlich gewesen, weil nichts substantielles über den Tod hinaus Bleibendes wirklich geblieben ist, dann kommt diese kreuzunglückliche Er- kenntnis zu spät und auch alles Geld der Welt gibt mir nicht mehr das Privileg, Unsterblichkeit zu lernen. Das gelebte Leben, der Alltag, die Ereignisse, die vielen Zertreuungen, meine Termine, meine Verpflich- tungen, meine Arbeit und mein Hund und was sonst noch für mich wichtig war,haben mich nicht zur Ruhe kommen lassen und die Ruhe bestand ebenso aus ruhelos tätigen Erholungstreiben und unterwegs sein, so dass der Mensch immer in Bewegung bleibt und dieses das wirkliche Leben überwuchert und noch nicht einmal auf die Idee kommt, das alles als wesenlos anzusehen. Mit dem Ableben eines Menschen steht sein Schicksal fest und kann nie mehr und nachträglich geändert werden, weil alles Erkennen sich nur mittels der Sinne vollzieht und alles in der Welt nur als Mittel zum Entwicklungs-Individualsierungs-Zweck da war, aber das Un- sinnliche nie wirklich erkannt wurde*. * Diese Alfons Maria von Liguori-Aussage, dass im Jenseits keine Entwicklung mehr möglich ist, findet wiederum auch ihre wissen- schaftliche Bestätigung in der Quantenphysik und ist identisch mit dem Zeit- und Ewigkeitsbegriff in der Relativitätstheorie. Die innere (Geist)welt ist nur reine Information. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Eine Weiterentwicklung in der inneren Welt kann nur über den Umweg des Informationsaustausches der mate- riellen, sinnlichen Welt als Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck geschaffen werden und die vielen schönen Dinge und aller Besitz, welcher nach dem Tod wertlos geworden sind, haben ihren eigentlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn bekommen. Der Geist braucht die Beziehung mit der materiellen Welt als polare Spannung, die erst in den sinnlichen Entwicklungs- Lebens-Widerspruchsreizen des praktischen Alltagsweltlebens gegeben ist. Aussen und innen sind unlösbar miteinander verbunden. Der Mensch spiegelt sich in seiner Umwelt und die Umwelt spiegelt sich im Men- schen. Er erkennt die Aussenwelt nur durch sich und erkennt sich selber nur über das Mittel der Aussenwelt. Daher kann sie aus sich heraus nichts Neues schaffen. Entwicklungs-Kultur-Lernen, um zum inneren Frieden zu gelangen ist nicht ohne leibliches Wesen, weil Ruhe aller Unruhebewegung Suchziel bleibt. In der reinen Geistwelt sind deshalb erst einmal keine Besserungs- und Optimierungs-Auf- stiegs-und Qualifizierungsstufen einer Entwicklung möglich. Deshalb ist das Jenseits immer diesseitig, weil die Seelenentwicklung nur in dieser Welt erfolgen kann. Unsere Beziehung zur Welt ist das einzgste Mittel, durch das wir eine Veränderung der Seele erreichen können. Aus dieser Sichtweise würde die Reinkarnationstheorie der Wieder- geburt als neue (Entwicklungs)chance Sinn machen.Siehe Volltext in Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen 3.Die Metaphysik der Gotik. > Die über 300 metaphorischen Gegen-über-Stellungs-Leb- ens-Vergleichsbeispiele gotischer Stil-Genese in Entwick- lungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9, welche auf alle Lebensbereiche herunter dekliniert werden, sind zum tieferen Verständnis mit kunstgeschichtlichen Bauwissen als auch mit entwicklungs-individual-geschichtlichen Le- benswissen alimentiert, wo der Einzelne sich wiederfin- det und das Gefühl vermittelt bekommt, als sei es nur für ihn geschrieben worden und einen unkonventionellen, eigentlich vom kirchlich abgelösten, religiösen Zugang zum Christentum findet. Das Religiöse lässt sich vom Entwick- lungs-Lebens-Individualisierungs-Prozess-Bewusstseins-Transzendierungsakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben und der Lebensmittelpunkt, wo Diesseits und Jenseits eins sind und der Dualismus überwunden ist. In der persönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die Zu- kunft der Religion ist die Religion " zum individuellen Christ werden und Christ sein " als evolutionaere, säkulare Nachfolge-Christi auf dem persönlichen Entwicklungsweg, scheinbar unreligiös, aber tief religiös zugleich, wo die Lebensarmut als die grösste Schwäche der Religion über- wunden wird, weil bisher keine Religion wirklich das diesseitige Leben des Menschen bisher verändert hat. Es ist der Weg vom rechts- und lehrgültigen, didaktischen Interpretations- und Vermittlungs-Christentum von oben herab als Vorentwicklungsstufe zum autodidaktischen Individualisierungs-Entwicklungs-Lebens-Christentum von unten herauf, wo die Individualisierungswahrheiten selbst entwickelnd als zeitlose Bibelwahrheiten interpretiert werden, weil in der Bibel das Programm für die individuelle Befreiung fehlt. Die Vertreter des gotischen Geistes dulden keine Mittler zwischen Gott und sich selbst. > Religion ist die längst bewiesene und zu überwindende, dualistische Gott-Welt oder Diesseits-Jenseits-Sichtweise, die es aber durch das Verschränktheitsprinzip der Quan- tenphysik als Interverbundenheit als Säkularisierung faktisch nicht gibt, miteinander verwoben ist, komple- mentär zusammen gehört und das Spannungsverhältnis des religiösen Diesseits (Realwelt)-Jenseits (Wirklichkeits- welt) Dualismus zum ad absurdum geführt hat, weil Gott im Diesseits jenseitig ist. Das menschliche Wesen ist ein Teil des Ganzen und die konventionelle Vorstellung von Zeit und Raum sind mit der Relativitätstheorie überholt. Die scheinbare Trennung vom Anderen und der Zeiten- bruch von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nur eine optische Täuschung und ein Relikt unseres dua- listischen Bewusstseins. > Gott und der Mensch sind hybride Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich. Für den Theologen Friedrich Bonhoeffer war Gott kein denkbares, mächtiges transzendiertes We- sen, sondern für ihn war Gott mitten in unserem Leben jenseitig. Das dualistische und deterministische Denken gilt im heutigen, dimensionellen, nachquantischen Mikrophysikzeitalter der Beziehungen, der Ganz- und Ein- heit, weil alles mit allem verbunden, das Kleinste mit dem Grössten, das Naheliegenste mit dem Entferntesten, ma- krowissenschaftlich überholt und anachronistisch, auch wenn dieses " getrennt sein " im religiösen Alltag noch vorherrschend ist, dass erst den Dualismus Religion als " Zwei- Reiche-Lehre " eines antiken Welt- und Gottesbildes notwendig macht (aber nicht die strikte Trennung von Kirche (Religion) und Staat das Grundprinzip der Verfas- sung berührt). Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären als die Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers). Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einen frommen Hälfte (Jenseits/sakral/Übernatur/Wirklichkeit/Ewigkeit/Gott/Gebet) zu Hause ist, aber nicht in der alltäglichen, unfrommen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits/profan/ Natur/Realität/Zeit/Welt/Leben). Viele Christen leben in zwei Welten. Während die Religion Gott ins Jenseits verlegt, ist aus der universalis- tischen Brille betrachtet der religiöse Raum nur die Welt. Das Leben enthält nach dem Gottesverständnis eines Meister Eckhart alle Religion, welche der Mensch braucht, weil Gott im Diesseits jenseitig ist, ist die dualistische Spal- tung von Rathaus und Kathedrale, von der Welt des Sonn- und des Werktags aufgehoben und deshalb dieses keine klerikale Religions-Sonder-, Aussen- und Parallelwelt als Tröstung und Lebenshalt erforderlich macht. Es ist die alte Weisheit, dass es gut ist in der Väterreligion geboren zu werden, aber schlecht ist, in der Väterreligion zu sterben. Siehe Textfortsetzung im Vorwort Das-Leben-ist-unsterb- * I.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus, dem Sonn-und Werktag als Spaltung von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronistische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird. Der Mensch ist ein hybrides Wesen, diesseitig und jenseitig zugleich. II.) Das Jenseits ist die allumfassende Wirklichkeit und das viel Grös- sere, worin das Diesseits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen. Jeder Kultur- träger will auf etwas (jenseitiges) hinweisen und die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was den Menschen übersteigt, was man noch nicht ist und als Menschenaufgabe verwirklicht werden soll. Das Ende der Evolution wäre, wo Diesseits und Jenseits eins wären. Das Jenseitige existiert im weltlichen Sein und darf sich nicht damit abfinden, dass Gott nur in der einen Hälfte (Jenseits) zu Hause ist, aber nicht in der alltäglichen lebendigen Wirklichkeit (Diesseits).
III.) Religions-Entwicklungsstufen
> Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und dieses nicht zu kennen einer Lebensminderung gleich kommt. Allgemein gilt das Symbol für die subjektive Schöpfung der künstlerischen Erfindungskraft. Die Ent- wicklungs-Symbol-Kunstsprache versucht die ontologische, teleologische Bedeutung der Entwicklungswirklichkeit hin- ter den Gegenständen der sinnlichen Wahrnehmung und der architektonischen Formensprache die unsichtbare Wirklichkeit des Intelligiblen (Möglichen), das Diesseitige als Chiffre für das Jenseitige und den Lebensbildungs- charakter einer Entwicklungs-Eigenschafts-Metapher widerzuspiegeln. Die Metaphersprache ist ohne direkte Vermittlung mehr für das Herz als den Verstand. Ohne tiefere Kenntnis der sich oft nur schwer erschliessenden Symbolik bleibt das eigentliche Geheimnis der Kathedrale in Stein gemeißelte " Biografie Christi " und der Vermitt- lungssinn der heiligen Botschaften in der Tat meist uner- kannt, unverstanden und kulturell bedeutungslos. Wer in der gotischen Kathedrale herum spaziert, sucht nichts irdisches, bildhaftes, sondern erahnt göttliches und lichthaftes. Wo Tatsachen fehlen bleibt nur noch das Ge- fühl. Die gotische Kathedrale als Mittel zur religiösen Erfahrung wird zum Mittel einer Entwicklungs-Indivi- dualisierungs-Erfahrung. Es ist eine anagogische Ausle- gung von der kunsthistorischen Entwicklung zur individual-historischen Entwicklung als Rekontextualisierung. Der Gottesbegriff ist identisch ist mit dem Entwicklungs- Individualisierungs-Begriff des "Gott-werde-seins" eines Meister Eckhart und die Auffassung von Entwicklung wird zu einer sakralen*. *I.) Jede gotische Kathedrale ist ein Symbol und voller Metapher für das Sterben lernen als erst richtig leben lernen. Jeder persönliche Entwicklungs-Individualisierungs-Weg geht nur über und durch die gotische Kathedrale, wo Materie zu Geist wird und das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt und sich im gotischen Lernprizip wieder- findet. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathe- drale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Beim Philosophen Immanuel Kant war es die Erscheinung und das Ding an sich. II.) Es ist die Weiterentwicklung von einem kulturellen Besichtungs- objekt zu einem ergreifenden Lebensgrundgefühl und von der gotischen Architektur in Objektkunst zur gotischen Architektur in Lebensprozesskunst. Der Mensch fühlt sich in seiner Tiefe weniger von dem gotischen Architekturbaustil betroffen, sondern ist von dem Genius des Christentums berührt, welches dieses Artefakt atmet. Der abstrakte Geist liegt tiefer als die sinnliche Anschau- ung, der Begriff Religion wiegt schwerer und ist geschichtlicher als die Begriffe der Kultur und Objekte der Kunst. Religion ist die Substanz der Kultur und Kultur ist die Form der Religion. Die Zei- ten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) Sehnsucht nach Selbstverwirklichung der Entwicklungsindividua- lisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation und die Bauarchitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweit- rangig *. * Siehe auch Zukunft Straßburger Münster
IV.) Die Zeit wird ja nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungsprozess)bewegung. V.) Siehe auch " evolutionäres Zeitbegriffsverständnis " in Evolu-
VI.) Transzendierung als (religiöse)Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Entsinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurch- drungenheit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird. VII.) Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen und schrei- ben und das Bildungsmonopol hatten die Klöster und Kirchen. Des- halb wurde pädagogisch die Bildtheologie der Fenster, welche z.B. Bibelszenen, Gleichnisse und christliche Motive abstrahierten, die Metaphysik der Statuen und der gotischen Formensprache benutzt, um die theologische Botschaft mitzuteilen. Heute können die Menschen zwar lesen und schreiben, aber das " gotische Lern- prinzip " der Entwicklungsteleologie, der Entwicklungssymbolsinn, die Entwicklungsgleichnisse, die Metaphysik der Entwicklungsfor- men- und Entwicklungs-Lebenssprache sind nie ernsthaft entwickelt worden und der Aufklärung war diese Metaphysik stets suspekt. Es bedarf der Aufklärung der Aufklärung durch das Entwicklungsle- benschristentum , um den neuen Entwicklungs-Bedeutungs-Bot- schafts-Sinn in alter Baugestalt mitzuteilen. VIII.) Die Gotik steht als Vorbild für den Individualisierungs-Entwick- lungs-Suchweg in der Gesellschaft, im Berufs- und Privatleben als Lebenszielsinn. Wer den gotischen Baustil im Entwicklungs-Indivi- dualisierungssinne begriffen hat, hat sein Leben begriffen. Der Ent- wicklungs-Individualisierung-Lebenslaufweg wird als ein ein- geborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebensorien- tierendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hinaus- läuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausgeschlossen). Entwicklung ist der Pulsschlag des Lebens und in jedem Menschen als Lebensprinzip Individuallogos), Bewegungsursache und Form- ursache als das Ursächlichste, Eigentliche und Träger der Lebens- vorgänge in gleicher Weise " als individuelles Eigengesetz " angelegt und bei Entwicklungsreife ist es " höchstes Leben in Aktion " ein Leben lang. Keiner kann aus diesem Gesetz heraustreten. Es ist die Idee, welche im Leben steckt, um das eigene Lebensgefühl zu formen und der Punkt, von dem aus das eigene Leben einheitlich begriffen werden kann.
IX.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip X.) Siehe auch " Gottesbegriffs-, Entwicklungs- und Vermittlungsver- ständnis " eines Meister Eckhart
> Die gotische Kathedrale war eine Summe mittelalterlicher Weltanschauung. Religion und die Kunst waren identisch. findungen der abendländischen Seele. Die gotische Kathedrale als die Kultur des westlichen Christentums ist Sinnbild der eschatologischen Kraft des abendländischen Menschen, jene elementare, religiöse Dynamik, die in den Tiefen einen jeden einzelnen Menschen wurzelt, ihn geformt und geprägt hat, der alles entspringt, alle kulturelle Substanz aufbaut und die Ursache allen kulturellen Fortschritts ist. Es ist die Mystik des gotischen Domes als die Weiterent- wicklung des mittelalterlichen, gotischen Geistes und des traditionellen Christentums, ein Stück Mittelalter, was in die Neuzeit hineinragt. Im modernen Sinne ist der gotische Baustil mehr (Religions)psychologie und (Entwicklungs)- philosophie was den ganzen Menschen ergreift als eine kunstarchitektonische Stilstufe und wissenschaftliche Bautechnik. Materie wird Geist, so ließe sich das Wesen der gotischen Kathedrale auf den Punkt bringen. Es geht weniger um eine Transzendenz des Glaubens, sondern eine Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu ent- wickeln. Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht Jeder Ent- wicklungsweg nur über und durch die gotische Kathe- drale als Ausdruck des Höherstrebens und als gotisches Lernprinzip und ist seine Entwicklungszukunft in der evolutionären, säkularen, Nachfolge Christi zu gestalten. Bei Entwicklungs-Individualisierungs-Reife (Nr.782) bekommt jeder das Gefühl vermittelt, keinen mehr gleichgültig lässt, dass die gotische Kathedrale nur für ihn gebaut worden und er endlich zu Hause angekommen ist *. * I.) In Anlehnung an Joachim Fiore seiner heilgeschichtlichen exe- getischen Drei-Zeiten-Methode beginnend mit der Zeit des Vaters (Altes Testament), des Sohnes (beginnt mit dem Neuen Testament) und des Heiligen Geistes (endet nach seiner Vorhersage 1260) lässt sich diese Dreierteilung metaphorisch auf die gotische Kathedrale übertragen. Die gotische Kathedrale steht für das traditionelle Christentum (wo Gottvater angebetet wird) und in der säkularen, evolutionären Nachfolge Christi bei Individualisierungsreife als Entwicklungschristentum (Gottes Sohn) abgelöst wird. Der Heilige Geist steht schliesslich als Lebensform-Transzendierungs-Kraft für die Entwicklungs- Individualisierungs-Geschichtlichkeit (als ein Gottes-Lebens-Grundgefühl). II.) Für den evangelischen Theologen, Philosophen und Begründer der modernen Hermeneutik Friedrich Schleiermacher ist das " Lebens-Grund-Friedens-Gefühl" der eigentliche Inhalt des Gottes- verhältnisses. Religion und Gott sagt Schleiermacher ist weder Theologie, noch menschliches Bewusstsein, philosophische Meta- physik oder ein moralisches Anhängsel wie bei dem Philosophen Kant. In der gefühlten Beziehung zum Unendlichen zeigt sich die Erhabenheit des Göttlichen, das Getragen und " Geborgen-Daheim-Seins " jetzt in der Zeit und Ewigkeit. Alles wird zu einer Offenba- rung und jeder spürt, dass es zweifelsfrei so ist. In dieser natur- haften, kristallklaren und einfachen, direkten Empfindungswelt als Tiefenblick ins Wesenhafte, dessen Unmittelbarkeit auch nur noch in der (klassischen) Musik (religiöse Musikalität), wo das göttliche Wort zum Ton wird, zu finden ist, ist jede Disputation über Religion nur Lärm von gestern und jeder Diesseits(profan, Natur)-Jenseits-(sakral, Übernatur)-Dualismus wird zum ad Ab- surdum geführt. III.) Es ist die profunde Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchen- lehrers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat, das heisst, in allem seine Ruhe gefunden und in der permanenten Überwin- dungstranszendierung immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Viele sehen in ihm den Denker als die Zukunft des Christentums. Ein " Entwicklungs-Lebens-Friedens-Grundgefühl " ist eine Form des Gottesgefühls und vergleichbar mit den unter- schiedlichen Gottesgefühlen eines Thomas von Aquin, eines Meister Eckhart eines Bernhard von Clairveaux oder eines Joachim Floris. Es erübrigt sich damit auch jede Überzeugungs-, Bekehrungs- und Mis - sionierungsbemühung. Daneben steht der theologische, begrifflich, abstrakte, unpersönliche Gott als Fügung, Schicksal, Allmacht, Vorsehung und in welcher Gestalt er existiert und wie ich mit ihm etwas anfangen soll, wird offen gelassen. Es ist auch ein anderer Gott, der über den Schlafzimmerbett unserer Grossväter und Urgrossväter hing. III.) Siehe auch im Gliederungspunkt "Die Geschichtstheologie der drei Zeiten Lehre des Joachim von Fiore in www.entwicklungs- christentum.de
IV.) Siehe auch " Die säkulare Nachfolge Christi ist immer etwas Eigenes " in Evolutionäre Nachfolge Christi
> Leben ist für den Gotiker ein " Urwort ", was seine Fröm- migkeit begründet. Nichts an der Kathedrale ist ohne symbolischen Sinn, aber auch nichts ist überflüssig, weil für die tragende Statik notwendig. Die Übersteigerung des Symbolischen ist einer der wesentlichen Züge alles Goti- schen. Die gotische Form, was zweckmässig zu sein scheint, wird gesteigert ins Monumentale. Es ist die Weiterentwicklung des mittelalterlichen, gotischen Geis- tes. Im Mittelalter sind Bauwerke etwas Lebendiges, das verändert, umgebaut, erneuert und mitunter eingestellt werden darf und nie beendet wird. Der pädagogische Bildungskunstwert (Kopf und Verstand) wird dem selbsterzieherischen Entwicklungslebenswert (Herz und Gefühl) unter geordnet. Bildungs-Kultur-Lernen ist dem schulischen Lernwissen verpflichtet, während das Ent- wicklungs-Kultur-Lernen der gotische Entwicklungslern- prozess als " Gotisches Lernprinzip " darstellt. > Das Gotische Lernprinzip ist in der letzten Tiefe der weite Entwicklungsweg von dem kunstgeschichtlichen, architek- tonischen Bildungs- und Besucherwissen der Gotik mit der Anmerkung: " Nur der Dumme weiss alles " oder "Nie- mand ist weiter von der Wahrheit entfernt, der alle Ant- worten weiss-Dschuang Dsi, Meister des Daoismus " zur profunden Erkenntnis-Glaubens-Weisheit des Kirchenleh- rers Augustinus dass, wer " Gott " geschaut hat d.h., in al- lem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Im Frieden ist alle Ent- wicklungs- Individualisierungs-Bringschuld der Entwick- lungslosigkeit als das lebenslange Lernen gesühnt und die Vergangenheit aufgehoben. Im Frieden sein entfällt jeder Zeitdruck, weil ein " Ewigkeitsgefühl " und es bleibt gleich, was ich getan habe oder noch zu tun gedenke. Die- ser innere (Entspannungs)frieden als ein Einheits-Geist-Bewusstsein ist die stärkste (Selbst)wirk-, Schaffens- und Bildekraft als auch das quantenphysikalische (unreligiöse) Phänomen, dass nur der Geist die Ursache aller Materie ist und auch die Lösung aller Probleme ist. Nicht umsonst heisst es; " Gott hat kein Gesicht, Gott ist Frieden und inne- re Freiheit". Schon deshalb muss es Gott geben, sonst könnte ich nie zum inneren Frieden gelangen. Wenn ich meinen Frieden habe stellt sich diese Beweisfrage gar nicht mehr Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstre- bens werteste, beinhaltet auch jegliche Sicherheit (Schutz, Heilung, Lösung) und alles Wissen." Der Weise tut nichts, trotzdem bleibt nichts ungetan ". Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Reinigungs-Prozess-Transzendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestaltungs)-Geschehen. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.Siehe Volltext Nr. 403 in Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen* * I.) Dieser Frieden in allem gilt als das Höchste, Erstrebenswerteste, beinhaltet auch jegliche Sicherheit und alles Wissen. Es ist die Posi- tivität des Nichtwissens, " das ich weiss, dass ich nichts weiss " Wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss (Quelle unbekannt). Es ist nicht ein Vergessen was man weiss, sondern dass man weiss im Sinne von nicht mehr daran denken. Wo man nichts weiss, (nicht daran denkt), wird der Wissensdualismus aufgehoben und das Wissen zum Allwissen (Wis- sensfreiheit). Es ist das Eingestehen, dass man etwas nicht weiss als Wissen (Konfuzius). Auch ist es das vollendete Wissen einerseits als Nichtwissen und andererseits ein Allwissen, welches erst durch das Entwicklungs(gott)vertrauen gegeben ist. II.) " Man soll laufen in den Frieden, man soll nicht anfangen im Frieden. Der Mensch, der sich im beständigen Laufen befindet, und zwar in den Frieden, der ist ein himmlischer Mensch. Es ist etwas was alle bewegt, alle Dinge in Lauf setzt, dass sie zurückkommen, woraus sie geflossen sind. Je edler das Ding, desto beständiger läuft es. Wer sich aus der Ruhe bringen lässt, dem sind noch nicht alle Dinge Gott geworden (was noch nicht transzendiert worden ist). Wer Gott hat, den behindert keine Unruhe. Wer Gott gefunden hat (Frieden) dem ist alles zuwider, was Gott nicht selbst nicht ist. Im Kreatürlichen fin- det man keinen Frieden, weil alles dem Veränderungsgesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Niemals ist ein Unfriede in dir, der nicht aus dem Eigenwillen kommt "*.
> Dem Menschen ist ein Verbesserungstrieb eigentümlich, der seine Kräfte vermehren und authentischer werden lassen will. Dieser vollzieht sich nach einem innewohnenden, dialektischen Prinzip und man kann noch nicht einmal etwas dagegen tun. Hier erkennt der Mensch, dass nicht er Ent- wicklung (Dominationsmacht), sondern die Entwicklung den Menschen macht (Wirkmacht). Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs(Auflösung)-Transformations (Gestal- tungs)-Geschehen*. *I. Die Hypothese, " dass nicht der denkende Mensch die Entwicklung, sondern die geistdurchdrungene Entwicklung den Menschen macht oder das bekannte Goethe Wort " du glaubst zu schieben, aber du wirst geschoben " findet seine Bestätigungsentsprechung ideen- und erfahrungsgeschichtlich bei vielen Philosophen, Weltweisen und Religionen z.B. in dem Metapher und in der Volksmundweisheit: " Der Mensch denkt, Gott lenkt. Der Mensch dachte, aber Gott lachte ". II.) BiIdungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um vom " Lieb- frauen- Münster " mehr zu erfahren und zu wissen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinan- dersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen. Es ist der kulturelle Fortschritt vom vergangenen, unsinn- lichen, konservativen, idealistischen Bildungs-(Werther)Vorbild Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt/Wetzlar und Weimar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven wirklichkeits-idealistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in Erfurt und Straßburg. Weimar steht für das Alte-, Bewahrens- und Verwaltenswerte, während Straßburg für das ewig junge, Aufbruchs- und Erneue- rungswerte steht. Es ist der Weg bspw. vom Weimarer bauge- schichtlichen Bauhaus zum individualgeschichtlichen Straßburger Münster. Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau z.B. Straßburger Münster (was ich wissen soll und die Erkenntnis ist identisch mit dem begriffenen Gegenstand). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es ein kulturelles Baustilwissen von „dem Geist, der in Stein gemeißelt wurde", dem dynamischen, gotischen Lernprinzip und der Steinauflösung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwicklungsstrebens und Lebensgrundgefühls (was ich einmal werden soll und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffen werden durch den Gegenstand).Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blos- sen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht. Es ist die Weiterentwicklung der Bildung mit seinen statischen Bildungs(lern)- begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt ist *.
* 1.) Das staatliche Bauhaus, inzwischen meist nur Bauhaus, wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bau- haus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. 2.) " Die Baukunst soll ein Spiel des Lebens und der Zeit sein "*.
* Walter Gropius, Architekt und Gründer des Bauhauses.
IV.) Entwickler sind gotische (ruhelose, suchende) Lernnaturen. Ruhe, Frieden und Sicherheit ist aller Unruhe, Unfrieden und Unsicher- heit Suchziel, weil der Ruhepol der archimedische Punkt ist, von dem alles ausgeht und nur in der Lebens-Veränderungs-Bewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Kennzeichen dieser Be- wegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und orga- nischer Einheit.
V.) Siehe auch " Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- lungs- und Vermittlungs-Verständnis " eines Meister Eckhart > Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durch- dringen sich gegenseitig und findet seinen Lebensaus- druck imn gotischen Lernprinzip. Das Gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel und neuzeitliches Abbild der menschlichen Entwicklung und führt zu dem aristokrati- schen Gemütsleben des Mittelalters zurück zu den tiefs- ten Strukturen mütterlicher Instinkte. Jeder Entwick- lungsweg geht nur über und durch die gotische Kathe- drale als gotisches Lernprinzip die Entwicklungszukunft in der säkularen,evolutionären Nachfolge Christi zu gestalten. Dass ist ihre eigentliche Seele, aber auch ihre Lebenstiefe und bleierne Lebensschwere. Das gotische Lernprinzip wird mit Recht als "ducis divina" bezeichnet, wo der Himmel die Erde berührt und eine lebenstragende, lebenshaltgebende Führung " von oben her " ist. Das gotische Lernprinzip ist ein Stück Mittelalter, welches in die Neuzeit hineinragt ohne ideologischen Ballast als welterobernde Macht, welches der Menschheit einen neuen Begriff vom Leben schenkt und alle bewegt, um vom Sichtbaren zum Unsichtbaren zu gelangen und damit die Diesseits-Jenseits-Sichtweise aufhebt. Alles was zu mehr Individualisierungs-Wahrheit, Kultur, Zeitlosen, Frieden, Lebensursprung und " mehr Gottentwicklung" im Sinne vom Meister Eckhart führt, wird als wertvollster Schatz der Menschheit betrachtet. Die gotische Kathe- drale hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht. Das gotische Lernprinzip ist von der Bildungsforschung nicht "chemisch rein " und von der Wissenschaftspädagogik objektiv empirisch zu erfassen, weil es eine individuelle Definition eines Sachverhalts oder eines nachträglichen, kategorisierten Lebenserkenntnis-Grundgefühls ist, was zu individuellem Erfahrungswissen geworden ist. > Das gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke dar- stellt, sondern einem Lebensdaseinsverlust gleich kommt. Je besser ich das gotische Lernprinzip kenne, desto gelin- gender wird mein Leben. Die Lebensfrage ist immer nur die Gottesfrage und die Antwort ist das gotische Lernprinzip. Das gotische Lernprinzip ist die Kultur der Vergangenheit als nicht abgeschlossene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur neu erschliesst. Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens ringender, suchender, unruhiger und auseinandersetzen- der Mensch. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Le- bens-Individualisierungs-Prozessakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der persönlichen Individualisierungs-Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Je besser ich das gotische Lernprinzip kenne, desto gelingender wird mein Leben. Die Lebensfrage ist immer nur die Gottesfrage und das ist das gotische Lernprinzip. > Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Sie stellen den Beginn und das Ende der immanenten Entwicklungs-Eigenschafts-Zielrichtung in Form der Zwei-Stufen-Methode dar. Die Metaphysik der Formensprache der Gotik als Kathedralbauprinzipien sind Entwicklungsschlüsselmerk- male und identisch mit den Entwicklungseigenschaften, Entwicklungsattributen, Entwicklungswerten und Entwick- lungstugenden als die Formen- und Universalsprache der Lebensentwicklung ( " Das Christentum hat eigentlich keine eigene Sprache " *). Die Vielfalt der gotischen Formen be- sitzen eine religiöse Symbolkraft und " aus der Entwick- lungsbrille " betrachtet eine transzendierende Entwick- lungs(symbol)kraft als ein Spiegelbild von zeitlosen, le- bendigen, lebensgültigen Eigenschaftsmerkmale der Ent- wicklung als entwicklungsindividualisierender, bildender Logos-Sinn wie bspw: * Paul Johannes Tillich war ein deutscher und später US-amerikanischer protestantischer Theologe und Religionsphilosoph.
* Siehe auch " Es gibt nur einen Zeitpunkt " des jetzt" und wir leben zu keinem anderen Zeitpunkt als im Jetzt "in Evolutionäre Allzeit-
* Siehe auch Gotisches Lernprinzip 2
* Siehe auch " Rezeption Salutogenese, Geist-,Gebets- und Glaubens- heilungen" in Entwicklungsgotik 1
* Siehe auch " Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit vollbracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Das Gute ist erst das Gute und eine Tugend, wenn es vom negativen Pol ge- reinigt wurde. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend mög- lich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und tugendhafter daraus hervor gegangen und das Böse wird zum Guten "in Entwicklungs- Individualisierungs-Lebens-Wider-
* Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Glaube nur als christliches Kulturerbe religiös verstanden oder basiert auf Lücken in unserem Wissen über die Welt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Glaube zu einem objektiven Begriff, selbst Kultur und wird die kirchliche Frömmigkeit genommen. Der Glauben wird als eine (neutrale) Grundkraft verstanden und liegt in der Lebenshaftig-
* Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel ver- wenden, um mehr Geld zu verdienen und um mehr zu haben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle (Unruhe)mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden durch die Überwindungs-Transzendierung zu gelangen und mehr zu sein. Er versteht dann auch den Satz des Kirchenlehrers Augustinus: " Wer seinen Frieden gefunden hat d.h., wer " Gott " geschaut hat (Gott
* Das Problem als Lebensgegensatz lässt sich nicht durch Wissen und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind. Alleine durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt. Deshalb ist der Entwicklungslernprozess das Problem und die Lösung zugleich. Jede Krise, jede Krankheit, jedes Problem, jedes Klagen sind generell gesagt immer eine Krise des dualistischen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung/ Wertewandel als mangelnde Entwicklungskonformität einer Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit, welches nie das ganze Problem erfasst (Teil- und Begrenztheit) und erst in der Einheit durch das dimensionelle Denken die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist (Ganz- und Einheit). Es fehlt durch die dualistische Zerspaltung der Zustand der Lebensübereinstimmung (" Einheits-Bewusstseins)", wo sich jedes Problem sofort auflöst, weil die Dua- lität entfällt und durch den Bewusstseins-Modus Dualität das Pro- blem erst entstanden ist. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er- und Ausgedachte zum Pro- blem und beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungs- transzendierungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf.
* Siehe auch " Gott ist ein Gott der Gegenwart, wie er dich findet so nimmt er dich und sieht nicht an was du gewesen bist, sondern was du jetzt bist. Wenn der Mensch sich von der Sünde gänzlich abwendet, so tut Gott, als wenn er nie in Sünde gefallen wäre " in Meister Eckhart
* I.) Diese Entwicklungseigenschaften in allem brauchen nicht aus- wendig gelernt zu werden und zu allerletzt braucht man sie eigent- lich nicht zu kennen, weil diese bei Entwicklungsreife in allem na- turgemäss gegeben sind, von selbst ausbilden und aus sich heraus wirken. II.) Siehe auch Vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen III.) Siehe auch evolutionäre Allzeitnutzung IV.) Siehe auch Individualgeschichtlichkeit V.) Siehe auch Bringschuld einer Entwicklungs-Individualisierungs- losigkeit VI.) Siehe auch evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi VII.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch VIII.) Siehe auch Geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen
IX.) Siehe auch Individualisierungs-Entwicklung als Lebensweg
> Das Leben künstlerischer Formen wird von zwei wider- strebenden Prinzipien beherrscht; einem schöpferischen-originalen und einen konservativ-traditionsgebundenen dialektischen Prinzip. Die Destruktion im Gotischen ist zugleich die Formwerdung, die das Objekt vernichtet, um etwas neues zu schaffen, weil immer nur das eine durch das Andere gefunden wird. Die Gotik ist ein Instrument des Glaubensstrebens sich Gott anzunähern, während Entwicklung ein Instrument des Strebens zur Individuali- sierung ist auf seinem Entwicklungs-Lebensweg immer "gottähnlicher " zu werden d.h. mehr zum inneren Frieden der Lebensübereinstimmung zu gelangen. > Die gotische Symbolsprache (Primärsymbolik) und der alte Bedeutungssinn bekommt durch die Interpretation des Ent- wicklungs-Individualisierungslebens- (Sekundärsymbo- lik) einen neuen Sinn. Für den mittelalterlichen Menschen ist die dingliche Welt überhaupt nur als Symbol verständ- lich für die einzige ontologisch gültige Bestimmung der Wirklichkeit, weil er jenseitszentriert war. Jeder gotische Begriff, jedes Baumerkmal, jede gotische Form, jede Allegeorie, jedes Gleichnis, jede Symbolmetapher hat ihre eigene Gottes- und Entwicklungs-Individualie- * I.) " Bei der Gotik ist nicht jede Form wie die andere, jede Form erscheint spontan geschafften und selbst dort wo ihr Charakter konventionell festgelegt ist, von einem subjektiven Willen durch- bildet. Dadurch kommt in jede Form ein eigensinniges geniali- sches Eigenleben. Nicht die Wiederkehr des Gleichen ist das Prinzip der gotischen Bauweise, sondern die Abwandlung eines Formenprinzips durch viele Möglichkeiten. Nicht Regelmässigkeit erstrebt, sondern Mächtigkeit, Freiheit und Fülle. Das wesentliche in der gotischen Form sind nicht das Gesetz und Regel, sondern die unmittelbare Ausdruckkraft "*. * In Textanlehnung Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. II.) So wie nicht die Wiederkehr des Gleichen das Prinzip der goti- schen Bauweise ist gelten als Metaphervergleich z.B. Traueran- zeigen. Diese sind ein überholtes, zeitwidriges Spiegelbild einer oft nur entwicklungslosen Vergangenheit, wo der Verstorbene nur alt und älter geworden geworden ist. Jeder kennt die vielen all- täglichen Todesanzeigen, welche die Unternehmen für ihre ehemaligen Mitarbeiter inserieren." Über 48 Jahre bis zu seiner Verrentung hat er seine Arbeitskraft und ausgezeichnetes Fachwis- sen zur Verfügung gestellt. Seine Zuverlässigkeit über Jahre gilt unser Dank. Er war ein vorbildlicher Mitarbeiter, der eine uner- setzliche Lücke hinterlassen hat .... usw". Aus der Entwicklungs- brille betrachtet sind achtundvierzig Jahre in gleicher Berufs- und Tätigkeitsausübung "verlorene Jahre" . Das Leben ist auf Wachs- tum, nicht auf Wiederholung und Beharrung ausgerichtet. Wieder- holung als Kreislauf und " alle Jahre wieder " ist ungeschichtlich und entwicklungsarm. Das Signum für Entwicklung ist die Spirale. Der Mensch ist nicht dazu geschaffen worden, wie ein Zirkuspferd in der Manege immer wieder im Kreise herum zu laufen. Als Indi- viduum ist er einzigartig und nicht austauschbar.
III.) Die Gotik als Form erhebt den Anspruch, den alten, substanzi- ellen Glauben wieder herzustellen (religionsbildende Form-Trans- zendierungs-Kraft des traditionellen Christentums) zur Entwick- lung erhebt den Anspruch, den substanziellen Entwicklungs-Le- bens-Glauben wieder herzustellen (entwicklungsbildende Form-Transzendierungs-Kraft des Urchristentums). IV) Das Straßburger Münster z.B. repräsentiert architektur- und kunst geschichtlich die Individualgotik und gilt in der entwicklungs- symbolischen Weiterentwicklung als formschöpferischer Ausdruck für die Entwicklungs-Individualisierung. Das bedeutet in der Kon- sequenz,dass sich jeder Einzelne in dieser Kathedrale wiederfin- den muss als sei diese nur für ihn geschaffen worden. Dass Individuelle kann aber nicht gesucht werden und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist.
VII.) Christlich interpretiert ist die Welt eine Lehre von Gott und Gott leuchtet aus allen Dingen. Das Niedrige ist nur da um zum Höheren (Gott) zu gelangen und in allem seinen Gott zu begreifen als Gleich- nis, welches auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck, als " Gottese- benbildlichkeit ". Alles ist nur da, um zur Entwicklungsreife zu seinem einzigartigen Entwicklungs-Lebens-Suchweg in der evolu- tionaeren,säkularen Nachfolge-Christi zu gelangen. Gott gibt alle seine Gaben, damit er sich selber geben kann. Es ist die gegen- seitige Durchdringung materieller Wirklichkeit und " göttlichem Dasein". Das Entwicklungswesen in den Dingen erkennen, heisst Gott erkennen. Vor Gott ist nichts leer und alles ist Zeichen für ihn. Jede Natur ist Gottes voll, um darin seinen Gott zu erkennen und alle Dinge auf ihr Höchstes hin zu vollenden. VIII.) Nach Meister Eckhart ist jegliche Kreatur ist Gottes voll und ein aufgeschlagenes Buch.Wer darin recht zu lesen weiss, der braucht keine Predigt mehr. Das Viele ist nur da, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen . IX.) Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckharts, das es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwin- > Die Entwicklungsidee ist aus dem Geist der Gotik gebo- ren und findet im Geist der Gotik statt. Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegen- seitig. Eine Kultur gilt nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Menschen hinausweist und er dazu fähig sein kann, wenn er sich entwickelt. Nur soweit uns etwas noch aus einem Werk anspricht, ist es für mich lebendig und es wird damit die Vergangenheit aufgehoben. Solange es mich lebendig anspricht ist, wird es kulturell und nur darauf kommt es an. Die Gotik hat nie ihren vermittelnden und höher weisenden " Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck-Gleichnis-Chiffre-Prüfstein und Selbstserziehungs-Charakter-Hinweis" verloren, um sich in der Auseinandersetzung der Individual- entwicklung ein anderes Gegenüber als Bestätigung und Lebenssicherheit ausserhalb der Gesellschaft zu suchen, weil das Leben auf etwas begründet sein muss, was das Leben übersteigt und das Absolute ausserhalb der Relati- vität dieser Welt liegen muss *. *I.) Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Alles ist als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck vergleichbar. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzu- dringen, um hinter die Form zu gelangen. Ob dieses Suchen durch die Vernunft (Scholastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich. II. " So beherbergt die gotische Welt gleichsam unter einem Dach Mystik und Scholastik. Was die Dombaumeister in Stein empor führten, das entspricht auf philosophisch-theologischer Ebene den nicht minder kühn errichteten Ideengebäude, gestützt auf die Philosophie von Platon und Aristoteles, sowie auf die arabische Welt vermittelte Wissenschaft " *. * Quelle aus " Die deutsche Mystik, Gerhard Wehr, Anaconda Verlag GmbH, Köln. III.) Viele gotische Kathedralen gehören zum Weltkulturerbe. Was einen Gott näher und zu Gott bringt, wird als das Wertvollste und als Juwel der Mensch- heit betrachtet. IV.) Siehe auch " Materie wird zu Geist, so lässt sich das Wesen der Kathedrale zusammenfassen. Vom Baubeginn (Geburt) angefangen spiegelt die gotische Kathedrale bis zu ihrer Fertigstellung (Ent- wicklungsziel) mit ihrer wechselhaften, krisenhaften, gottver- trauenden, langjährigen Bau-Sieger-Geschichte metaphorisch und symbolhaft die Entwicklungs-Individualisierung-Geschichte eines jeden Einzelnen wieder. Nichts menschliches ist ihr fremd. Deshalb besucht man immer und immer wieder die Kathedrale. Das ist der Punkt, den es zu begreifen gilt und nur das ist das Geheimnis des Straßburger Liebfrauenmünsters. Die Zeiten und Verhältnisse vermögen sich noch so sehr verändern, aber der Mensch bleibt doch immer derselbe mit seiner (unbewussten) (Erlösungs)Sehn- sucht nach Selbstsein einer Entwicklungs-Individualisierung. Es ist die wahre Lebensquelle als Besuchermotivation und die Bauar- chitekturfakten und Wissens-Zahlen sind nur zweitrangig. Das Gotische Lernprinzip wird zum neuen Kulturbegriff" " in Zukunft Strassburger Muenster" V.) Die Kultur ist eine tragende Säule der Gesellschaft und auch der Evolution unterworfen. Unsere kulturelle Tradition ist auf Erfassen von Stillstand und Festigkeit ausgerichtet. Die westliche Welt denkt nur statisch. Aber wir können nicht einerseits immer kultureller werden und anderseits an dem sozialen, technischen und materi- ellen Fortschritt weiter so festhalten, als wenn es absolut wäre. Georg Wilhelm Friedrich Hegels (Philosoph) berühmte These vom Ende der Kunst will besagen, dass die Zeit gekommen ist, in der die Wahrheit in ihrer Ausdrucksform nicht mehr der Verkleidung eines Kunstwerkes z.B. Architektur, Musik, Philosophie, Malerei, Religion, Dichtung, Schriftstellerei, Wissenschaft bedarf, wenn es mit der Kunst oder Religion nicht mehr weiter geht und diese keinen wirk- lichen, tieferen Einfluss mehr auf die kulturelle Entwicklung des Einzelmenschen haben. Eine vergangene Philosophie wieder aufzuwärmen, das ist so wenig möglich, wie ein altes Kunstwerk wegen des Zeitgeistes und der Einmaligkeit nochmals zu schaffen und der Wahrheitsausdruck eines anderen Mediums als Kultur- träger bedarf wie zum Beispiel die Wahrheits-Individualisierung durch das gotische Lernprinzip. VI.) Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle der kulturellen Werte lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stradivari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vin- cent van Gogh oder eine gotische Kathedrale sondern diese waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Men- schen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll. In kulturellen Entwicklungsphasen der Menschheit fand immer eine gesetzmässige Häufung statt, wo viele Künstler wie Musiker, Dichter, Maler etc. gleichzeitig als das kulturelle Medium der Zeit auftraten, was auch für das jetzige Entwicklungszeitalter für die Individualisierung als das kulturelle Medium genauso zutreffen wird. VII.) Damit würde sich die Museumskunst (zweite Natur) zur Ent- wicklungslebenskunst (Natur), die akademische Kultur zur Selbst- kultivierung erhöht und z.B. das Musikgeschichtliche wird zum Individualgeschichtlichen. Es wäre eine Kultur, welche den ganzen Menschen erfasst, wo von Friedrich Schiller und alle Romantiker immer nur geträumt haben. Die Rahmenbedingungen für die indi- viduelle Entwicklung als die Entwicklung des Weltgeistes (Hegel), der persönlichen (Selbst)erziehung des Menschen (Herder) in der (Entwicklungs)freiheit (Kant) als Ganzes ist jetzt erst möglich, weil wir in der besten aller(Entwicklungs)zeiten leben und jetzt erst die Voraussetzungen und potentielle Individualisierungs-Entwick- lungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Jede Philosophie hat ihren Zeitkern und ihren geschichtlichen Stellenwert und die ver- gangenen, gedachten, philosophischen Systeme sind nicht für die Zukunft geeignet. Im abendländischen Denken gab es immer wie- der Umbruchsituationen, an denen sich die Weichen für eine neue Erkenntnisrichtung stellten und die zukünftige Entwicklung aller festlegte.
> Die Details der Formensprache der Gotik sind identisch mit den Eigenschaften der Entwicklung als die Formensprache der Lebensentwicklung. Die Gotik lebte und wurde erst ge- lebt von den ständigen Verbesserungen des Jetzigen, was auch das zentrale Wesensmerkmal der Entwicklung ist. Der unruhige Geist der Gotik der unruhige Geist der Ent- wicklung ist, weil die Ruhe aller Suchunruhe Ziel ist. Er bil- det die Beziehung aller Bauteile zum Ganzen und zu seinen Teilen. Das Prinzip der Gotik ist der dynamische Sturm und Drang als das schöpferische Lebensprinzip, um alles zu beleben als der Sinnzweck des Lebens und der gotische Kunstformwille in erster Linie motivierend vor- bildhaft zur Nachahmung zwingen möchte. Die Formen und Schönheit einer gotischen Kathedrale werden neben- sächlich das durch die Dynamik ausgelöste Glücksgefühl und ein " Emporgehobensein " als transzendale Erfah- rung. Die gotischen Kathedralen für das Gebet und den Gottesdienst (Funktion) werden zu gotischen Kathedra- len für die Reflektion und stehen im Entwicklungsdienst (Individualsinn) und werden zu einem einzigartigen Le- bensgefühl (Identifikation). Ursprünglich war jede Kunst eine formenschöpferische, mit deren Abbild die Gottheit angebetet wurde. Und diese Formen nahmen immer go- tischen Charakter an, weil sie aus der Sehnsucht, der Le- bensschwere, der Unruhe, der Angst und der Unsicherheit des Menschen entsprangen, der polare Widerstreit von Gott und der Welt als Fundamentaltheologie *. * I.) Alle Formen, welche die Gotik hervorbrachten waren Formen des Leidens. Allen Köpfen der gotischen Bildhauer- und Schnitzer- kunst bspw. ist eine tief ernste, fast düstere Stimmung gemein- sam, weil die Menschen der Gotik von Unglücken und der Pest verfolgt waren. Sie hatten Sehnsucht nach einer besseren Welt im Jenseits. In ihrer Not und Verzweiflung suchten sie Trost und Hilfe bei den Heilmitteln der Kirche. Nur so sind die asketische Ver- geistigung und der der fanatische Baurausch zu verstehen. II.) Die Mystik des Kirchenraumes einer gotischen Kathedrale entspricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen" Eins-Werde-Erfahrung " findet sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathe- dralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Lichtdurch- flutung wieder. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht. > Die Gotik steht für das Frühlingshafte, Zukünftige und den Aufbruch und Erneuerung einer Entwicklergenera- tion. Gott ist immer jung und der Teufel ist alt. Es ist der tiefe, hintergründige, gotische Aufbruchsgeist und Ent- wicklungs-Gesamtsinn der Kathedrale in geistiger Anleh- nung an Meister Eckhart " Einen Menschen zur Entwick- lung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt erschaffen ". Die Gotik ist ein ewiges Jugendideal, idealstiftend wie ein Winnetoufilm von Karl May (als Wertverkörperung für Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenrechte), eine neue Bewegung wie der olympische Gedanke (Ideale des Altertums als kulturelle Erziehungsziele und eine Idee) oder vergleichbar mit Goethes Briefroman " Die Leiden des jungen Werthers, der einen neuen Sturm- und Drang einleitete (als Gegenpol zum " Establishment ", den ver- steinerten, stockkonservativen, gesellschaftlichen Ver- hältnissen und überkommenen Lebenstraditionen) und gibt der Jugend ihre Würde und ihre Zukunft zurück. Der Glaube an einen Stern ist der jugendlichen Seele eigen *.
> Die gotische Kathedrale kann als ein Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg zu sich selbst (Gottannäheung) in einer evolutionaeren, säkularen Nachfolge-Christi ver- standen werden, was in Entwicklungsgotik 1 bis Entwick- lungsgotik 9 rezipiert wird, wo das traditionelle Christen- tum zum Entwicklungslebenstun wird. Das Religiöse lässt sich vom Entwicklungs-Lebens-Individualisierungs-Pro- zess-Bewusstseins-Schaffensakt nicht trennen und ist, wenn religiös gedeutet, immer mitgegeben. In der per- sönlichen Entwicklung liegt alle Religion eingeschlossen, die der Mensch braucht. Die religiöse Deutung der Evolu- tion (" Gott will sich in jedem einzelnen Menschen selbst werden ") als die Entwicklungsindividuation ist das, worauf es nur ankommt. Es ist der kleine Unterschied ob Religion als Konfession gelebt wird (ausserhalb von mir) oder das Leben zur Religion wird (innerhalb von mir) und " die Dies- seits-Jenseits-Spaltung " transzendiert wird, die erst die Religion notwendig macht. > Das Christentum ist eine Religion der Individualitäts(ge- schichte). Das Individualitätsprinzip bezieht sich auf das persönliche Gottesverhältnis. Sollte der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger ge- wesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore einst z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkontostand, welche Position, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte und wie löblich die Grabrede des Pfarrers gewesen war, sondern nur nach seinem persön- lichen Gottesverhältnis d.h.,
*I.) Jeder einzelne Mensch ist vor Gott gestellt und erlebt die Nähe des Todes aus seiner eigenen, höchst individuellen, einsamen Sichtweise und ist auf sich selbst zurück geworfen. Der Einzelne kann nur seinen Weg einsam und ganz alleine in dieser Grenzsituation beschreiten, " schwimmen oder untergehen "," zerbrechen oder aufbrechen" und hoffen bis zum Schluss auf ein Wunder und sich überraschen lassen. Das Individualisierungsprinzip wird sakral begründet, weil jeder Einzelne vor Gott gestellt ist als " Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Bringschuld-Prinzip der Entwicklungslosigkeit ". Nur die nichts gleich sind, sind Gott gleich ". Der Gottesbegriff wird religiös aus der persönlichen Situation des Einzelnen heraus entwickelnd nach Meister Eckhart interpretiert. Gott wirkt sich selbst, sucht nichts ausserhalb seiner selbst und durchwirkt die Welt in dem Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Geschehen und deshalb ist Gott mir nahe. Durch mein gelebtes, geatmetes Leben bin ich Gott unmittelbar. Im selbstwirken- den Entwicklungsprozess wird Gott erst Mensch, ohne Entwicklung nicht. Er muss Mensch werden, um sich selbst sein und selbst wer- den zu können und bekommt erst durch meine Entwicklung seinen individuellen " Lebens-Werde-Ausdruck " und seinen Namen. Gott braucht mich, dass er sich werden kann. Deshalb ist Gott mir näher, als ich ( " mein Ego ") mir selber bin. Der Grund warum ich lebe ist, das Gott etwas " Grosses und Bleibendes " mit mir vor hat und ich vom Ganzen her gesehen notwendig bin. Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine mit einander verbundene Ganz- und Einheit (Plastizität) als Interverbundenheit, woran es nicht der geringste wissenschaftliche Zweifel gibt. Jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen und alle Teile stehen in einer Wechselbeziehung zueinander (Verschränktheitsprinzip). II.) Siehe auch Individualgeschichtliches Gottesbegriffs-,Entwick- lungs- und Vermittlungsverständnis eines Meister Eckhart > Es geht im Kern um die Wahrheit des christlichen Lebens- systems und den Genius der christlichen Religion in le- bendiger Entwicklungsgestalt, welches jedem Einzelnen ungeheure Energien zur Vervollkommnung mit gegeben hat. Kein anderer Baustil wie die Gotik hat mit einer sel- ten erreichten Schwungkraft und Tiefenblick die Entwick- lungsfacetten der religiösen Unruhe und neuen religiösen Bewegung als Entwicklung aufgezeigt und diese Lebens- empfindung ist der Entwicklungs-Individualisierungs-Fingerabdruck eines jeden persönlichen Lebensweges, welcher nur durch und über jede gotische Kathdrale geht. Es sind die Türme der gotischen Dome, welche in den Him- mel ragen als (Strebe)willen zur Höhe und Zeichen, die Him- melsnähe zu verkürzen als Sehnsucht der Schöpfung, in den Gottesursprung als den Anfang zurückzukehren. Beim Bildungs-Kultur-Lernen schule ich mich an grossen Gedanken anderer, aber beim gotischen Lernprinzip des Entwicklungs-Kultur-Lernens arbeite ich mich an hohen Gedanken an- derer empor. Beim Bildungslernprinzip wird eine Antwort auf meine Problemfragen erwartet, aber die Probleme bleiben bestehen, während beim gotischen Lernprinzip das Leben meine Problemfragen beantwortet und die Probleme lösen sich von selbst (vom Selbst her) auf, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungsprozess selbst- organisierend erfolgt *. * I.) Jedes Problem ist generell gesagt immer eine Krise des partiel- len, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung als mangelnde Entwicklungskonformität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst in der Einheit die Spaltung aufgehoben und das Problem gelöst ist. Der Entwicklungslernprozess dient dazu, den Wissensdeterminismus und Begriffsdualismus des Problems als Weltwissen in der Transzendierung aufzulösen, weil das Wesen (Ursache) und die Erscheinung einer Sache (Wirkung) nicht identisch sind und sich erst dadurch das Unwissenheitspro- blem als fehlende (Lebens)übereinstimmung (Unfreiden) ergibt. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er-und Ausgedachte zum Problem und beim mehrdimen- sionalen Gebrauch der Entwicklungstranszendierungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf. * Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorga- ne durch Lichtwellen und Moleküle die einzige Quelle unserer Informationen zur Welt sind. Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert und es ist der Ent- wicklungs-Lebens-Werde-Formwille-Prozess in der Geistdurch- drungenheit, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Der Entwick- lungslernprozess ist eine dynamische Auffassung der Formener- fassung als Prozessprägekraft des Formens, wo das Gestaltlose, Innerliche des Entwicklungsgeschehens durch Transzendierung " als Kernspaltung des Individualisierungs-Seins( Individual-Logos) " zur Wissens-Form-Klarheit transformiert wird, wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird. So erfolgt wissenschaftlich unscharf gesagt in der " Entwicklungs-Auseinandersetzungs- Prozess-Bewegung " die Neuschöpfung im und durch das Licht. Licht ist die eigentliche Substanz von allem was wir in der Raum-Zeit-Realität wahrnehmen. Licht hat transformatorische, transzendierende Eigenschaften und ist das Prinzip für alles. Licht ist Mittler zwischen körperlichen und unkörperlicher Substanz als das schöpferische Prinzip, das alles Wachstum auf Erden hervorbringt. II.) Siehe auch " Gewissensentscheidung als Problemlösung " in Ent- wicklungs-Individualisierungs-Gewissen
IV.) Wenn alles als Entwicklungs-Sinn-Mittel zum Individualisie- rungs-Zweck und als Chance der Weiterentwicklung gesehen wird, lässt sich dieses mit einer Vincent van Gogh Metapher vergleichen, der erst mit jedem neuen, gemalten Bild zur Meisterschaft gelangt ist und sich zur Meisterschaft als die Reifephase seiner Bilder hoch gemalt hat. Kulturelle Schöpfungen, wo die " Seele " ihre Ruhe findet, sind z.B. die sixtinische Madonna oder das klassizistische Parlament in Wien, Suchunruhe dagegen strahlen Vincent van Goghs " Sternennacht " oder die " Westfassade" des Straßburger Münsters aus. V.) Im Mittelalter war es meistens eine ilIusion " vom Vielen zum Einen " zu gelangen, weil die Mehrzahl der Menschen arm waren, noch nicht einmal das Lebensnotwendigste hatten und die wenigsten lesen und schreiben konnten. Man muss erst etwas haben und sein, um es zu überwinden. Alles Maßlose und entwicklungsüberflüssige ist entwicklungshemmend " aber als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck " dienend. Dieses ist erst heute gegeben und deshalb auch erst heute möglich. Deshalb ist das heute die beste aller Zeiten. VI.) Der gotische Geist als religiöse Kraft ist immer die Vertikalrich- tung. Was er auch immer bewerkstelligt, es drängt ihn die Massen zu türmen, die Formen steil hinaus zu führen und sie nach oben zu- zuspitzen. Er denkt den steineren " Babelgedanken " des hoch hinaus *. * Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.
VII.) Die Gotik ist ein in Frankreich entwickelter Baustil um 1280 als " opus francigenum " * . * Siehe auch Zukunft Straßburger Münster
VIII.)Von der Bezeichnung der Kathedrale als "Dom" in Norddeutsch- Stadt, was von der Eindeutschung des lateinischen Namens von Kloster abgeleitet wird zur heutigen Fortsetzungssinnlinie, wo die Welt zum Kloster wird, weil alles als Mittel zum Individuali- sierungs weck dient, welches auf Höheres verweist, was den Menschen übersteigt und verwirklicht werden soll (Gott zur Ehr). Deshalb geht jeder Entwicklungsweg eines jeden Einzelnen nur über und durch die gotische Kathedrale, ohne das der Begriff "Klosterwelt" negativ belegt ist. IX.) Viele hunderte von Jahren bis zum 19.Jahrhundert fanden die go- tischen Kathedralen kunsthistorisch kaum Beachtung, als wenn diese für die Kunst nicht vorhanden gewesen wären. Das griechische Bauideal hat über sie hinweg gesehen. Erst mit Johann Wolfgang Goethe, der einen Gotikrausch entfesselte und die Nachahmung der epigonenhaften Romantik des 19. Jahrhunderts, rückte die Gotik wieder in einen baugeschicht- lichen und kulturhistorischen Mittelpunkt.
* Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. XI.) Der persönliche Entwicklungsweg kommt in der Bibel nicht vor. Die evolutionäre, säkulare Nachfolge Christi ist immer der eigene Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg. Der einzige Heilsweg geht dann nicht mehr nur über Christus, sondern im persönlichen Verhältnis zu Gott durch Entwicklung, wo sich im persönlichen Entwicklungsprozessweg in den Lebens-transzendierungsüber- windungen als Christusnachfolge das persönliche Heil vollzieht. Der Lebensprozess gilt als Metapher für eine immer gültige und natürliche Bedeutung des Lebens- und Leidens Christi. Die Gotik steht als Symbol für die " dunkle, bleierne Entwicklungs-Lebens-Individualisierung-Krisenseite " des eigenen Entwicklungsweges (als säkulare Nachfolge Christi in der veränderten, geschichtl- ichen Situation), den Gott bei Entwicklungsreife für jeden vorge- sehen hat und gangbar ist, weil dieser gegangen und der Weg frei gemacht wurde für alle*. *1.) Nur über Armut, Entbehrung und Leiden ging bisher der Weg aller Religionen ins Göttliche. Erst das Leiden hat der Menschheit das Gefühl der Religion, den Gedanken eines Gottes erschaffen. Mystische Erfahrung ist ohne den Durchgang von Leiden nicht zu erreichen. Deshalb sind alle Formen, welche die Gotik hervor- bringt, Formen des Leidens. Die Mystik des Kirchenraumes ent- spricht vollkommen dem Rhythmus der Musik. Die ekstatische Suche nach Gott in der mystischen Eins-Werde-Erfahrung fin- det sich z.B. in der Dynamik der Baugestalt, im Vertikalen des Kathedralenbaues, im Raumideal der Tiefenbewegung und Licht- durchflutung wieder. Die gotische Bauweise gilt vielen Deutschen auch heute noch als der Typ des Kirchenbaues überhaupt, was der Empfindungswelt und dem Raumgefühl der Deutschen entspricht.
2.) Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes. Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein Leid tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die Notwendigkeit des Weltleidens 3.) Nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd nur jeder Schmerz, den zu überwinden, wir Kraft besitzen. Es war für ihn nicht der Tribut, den man zahlen muss um das Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen wie bspw. bei Pascal (dass die Krankheit der natürliche, glückliche Zustand des Christen sei) und Kierkegaard und so vielen anderen christlichen Philosophen. Der Schmerz war für ihn eine Macht und mit dem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war für Nietzsche eine Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss mehr als die Weisesten wissen können. Erst im Leiden weiss man wer man ist. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Gesundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr erleben und entdeckte das Leben gleichsam neu. Das Notwendige gilt nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je grösser sein Leiden, weil die gestalterischen Kräfte sich abstosssen. 4.) " Ohne Leiden bildet sich kein Charakter "*. * Freiherr von Feuchtersleben. XII.) Siehe auch " Die Nachfolge Christi ist immer der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungsweg in der Welt " in Evolutionäre Nachfolge Christi
XIII.) Siehe auch " Gotisches Lernprinzip in der Berufs- und Ar- beitswelt " in vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf
XIV.) Siehe auch Vom Bildungs- zum Entwicklungs-Kultur-Lernen XVI.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch
XV.) Siehe auch Bringschuld einer Individualisierungs-Entwicklungslosigkeit XVI.) Siehe auch Gotisches Lernprinzip XVII.) Im persönlichen Entwicklungs-Individualisierungsweg erfüllt sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Fried- rich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts und Ego (Spaltung und nur Teile), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles und egoistisch für andere (Aufhebung der Spaltung und das Ganze). Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Ich bin mich selbst, mehr kann ich nicht sein, denn wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu werden. Wenn ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin, aber das sind viele andere auch und das ist kein Alleinstellungsmerkmal einer Individualisierung. Es ist der Ent- wicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualis- tischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehr- ten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickle mich, deshalb werde ich ". Was ich einmal wollte war immer Le- bensunruhe und Lebensirrtum, was ich nicht wollte, war Frieden und Problemlösung. Frieden ist auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die Vision des Werdenden ist mächtiger als die Bestands- aufnahme des Gewesenen. Der Mensch ist kein fertiges und voll- kommenes Wesen, dessen Entwicklung z.B. im Alter abgeschlos- sen und vollendet ist, sondern er ist noch unfertig, unvollkom- men und befindet sich inmitten einer Entwicklung auf etwas ande- res und höheres angelegt ist, als er es heute darstellt. Es ist die produktive Unzufriedenheit als der spannungshafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in Lauf hält. Dann ist der Quanten- wechselsprung vom äusseren, materiellen, entwicklungsarmen Ich-Bewusstseins-Geist Zeitalter zum inneren, geistigen Transzen- die rungs-Selbst-Bewusstseins-Zeitalter der Entwicklungs-Individu- alisierung erreicht. XVIII.) Der Individualismus als die Entwicklungseinzigartigkeit ist das herrschende Prinzip der Welt. Jeder Zerfall der menschlichen Gesellschaft beginnt mit dem Aussterben des Einzelnen, weil der Gesellschaftsmensch evolutionär betrachtet eine Fehlgeburt ist. Der sich entwickelnde Einzelne ist der Schlüssel für alles, weil ein Staat, eine Gesellschaft als anonyme Masse sich nicht kulturfähig ist und sich nicht entwickeln kann. Die Entwicklungszielrichtung verläuft vom Gesellschafts- und Zivilisationsmenschen zum Ent- wicklungskultur- und Individualisierungsmenschen. XIX.) Eine Gesellschaft lebt nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Individualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Einzelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird und moralische Autoritäten fehlen. Eine entwicklungsmoralische Vorbildwirkung kann aber nur vom einzelnen Menschen ausgehen. Weil nur der Einzelne ein Gewissen hat, das Kollektiv gewissenlos ist, steht das Einzelgewissen höher, als jeder gesellschaftlicher Konformismus. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht umgekehrt. Weil aller Sinn durch das eigene Leben entwi- ckelt werden muss, kann kein Staat, keine Gesellschaft oder wel- che Weltanschauung und Lebensentwurf auch immer einem sagen, wozu man lebt. XX.) Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mit- glied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Nur wer sich entfaltet, bewirkt gutes oder Entwicklungs-Individualisierung nicht zu tun ist schlimmer, als etwas Schlechtes zu tun ". Immer waren es Genies der Selbstevo- lution, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen ein- geleitet haben. XXI.) Deshalb gilt, wenn das Leben aber nicht individuell gelingt und damit seinen Sinn bekommt, waren jeder Lebensentwurf, alle Wis- senschaft, alle Bildung, alle Kultur, alle Religion, aller Wohlstand, alle gesellschaftlichen Werte wie z.B. Familie, Beruf, Besitz, Heimat, Gesundheit, Freiheit, Sicherheit, alles Wissen, alle Bemühungen und erbrachte Lebensleistung, alles Gelernte, alle Lebensziele und alle Zeit der Welt eigentlich sinnlos und damit am Leben vorbei gelebt und hat nicht selbst gelebt. Deshalb darf für das Individualisie- rungsstreben kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig, kein Wider- stand zu heftig, kein körperliches Leiden ein Grund, keine Nieder- lage dauerhaft, kein Konsumverzicht ein Opfer, keine Zeit zu lang, kein Streit zu schwer sein und kein gesellschaftliches Anpassungs- normverhalten ein Hindernis und nur ich der alleinige Schuldige bin. Wo andere nur Schwierigkeiten, Unmögliches, Konventionen, Gründe, Risiken und Verbotsschilder sehen, sehe ich wieder Mög- lichkeiten und bin stärker als die stärkste Ausrede. Wer das tut, der hat er soviel getan, wie der Papst in Rom und noch viel mehr. Auch wenn jeder sagt, dass es unmöglich ist und weil ich dieses nicht weiss, mache ich es trotzdem. XXII.) Es gilt in Anlehnung an das Wort von Meister Eckhart: " Einen Menschen zur Entwicklung anleiten ist mehr wert, als eine neue Welt zu erschaffen ". Entwicklung wird als etwas Lebendiges angesehen was erschafft, während die erschaffene Welt als leblos und vergäng- lich betrachtet wird und dem inflationären Wertewandel unterliegt. Deshalb ist jede Neuschöpfung dem Geschaffenen überlegen und entzieht sich der Gefahr, dass z.B. eine Lebensleistung durch den Zeitgeistwandel entwertet wird. Darüber hinaus gilt der niedrige Geldsinn nur als Mittel zum höheren Entwicklungs-Zweck-Sinn und nur das Entwickelte ist für ewig. " Deshalb ist ein Stück Entwicklung mehr wert, als die ganze Welt ".
XXIII.) Das neue Jugendverständnis ist nicht eine Sache der Anzahl der Lebensjahre, sondern ausschliesslich eine Sache der inneren Einstellung und des Lebensgefühls im Sinne von Aufbruchstim- mung, Suchbewegung und Lebenssinngebung, von Formbarkeit und Entwicklungsveränderung und nicht festgelegt, nicht besser- wisserisch, sondern lebenseinsichtig im Sinne von " nur der Dumme weiss alles besser ". Es ist ein stiller Entwicklungsprotest gegen die versteinerten, erstarrten, lebenssinn-,entwicklungs- und individualgewissenlosen Lebensverhältnisse, Anpassungs- und Vereinnahmungszwänge und leeren Gewohnheitstraditionen. Das Individualisierungsstreben als vorherrschendes Sturm- und Drang-Jugendverständnis als erste Jugend kommt das Entwicklungs-Sinn-Jugendverständnis als zweite Jugend hinzu, als Symbol für persön- liche Wandlung, " das Kind im Jedermann ", ein Aufbäumen gegen die gesellschaftliche, verantwortungslose " lahme Rentnerrolle " und kulturelle Selbstentwicklung. Der Ruhestand als Arbeitsend- ziel (bei der Rente angekommen) wird zur Lebenszielsetzung, um diesem einen Sinn, Bedeutung und Wert zu verleihen (bei sich selbst angekommen).
XXIVI.) Der Alterungsprozess als kunstwissenschaftliche Vergleichs- meapher ist ein hinüber gleiten von der griechischen Ruhe zu einer bewegten " Altergotik ". Jede grosses Lebenswerk endet mehr oder weniger im Barock.
XXV.) Die Lebensauffassung eines Entwicklungsmenschen ist vom unruhigen, unsicheren leidenden, lebensschweren, überpersönlichen, unrhythmischen gotischen Geist geprägt, während im Gegensatz der Alltagsmensch die Lebensauffassung des ruhigen, sicheren persön- lichen, glücklichen, lebensleichten, rhythmischen griechischen Geistes besitzt *. * 1.) Der Humanismus ist zu schwach für einen tief greifenden Wandel, um den Menschen wirklich zu zähmen. Der Philosoph Nietzsche hatte Recht mit der Behauptung, die Griechen seien oberflächlich gewesen. 2.) Der Humanist als der viel Wissende liebt die Welt gerade um ihrer Vielfalt willen und ihre Gegensätze schrecken ihn nicht ab. Nichts liegt ihm ferner die Ungerechtigkeiten aufheben zu wol- len nach Art eines Fanatikers und Systematikers, der alle Werte auf einen Nenner bringen will und nur seine Wahrheit kennt. Das ist das Signum des humanistischen Geistes weltanschauliche Gegensätze nicht als Feindschaft zu werten und für alles schein- bar Unvereinbare und Spaltende die übergeordnete Einheit als das Menschliche zu suchen und versuchen wird erst einmal als tugendhaft gewertet. den Weg der Bildung. Erasmus * und die " Erasmiker " (Humanis- ten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bildung und des Buches. Als büchergläu- biger Gelehrter zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr- und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbe- lehrbare gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irr- tümer hin. Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bil- dungsdenk-fehlschluss und die Überschätzung, die menschliche Natur und Triebwelt durch Bildung zähmen, kultivieren und zivili- sieren zu können. 4.) So müsste das chaotische und Bestialische von selbst abklingen, Kriege, Verfolgungen, Streitigkeiten zum abgelebten Anachronismus werden und die Ungerechtigkeiten in der Welt mit zunehmen der humanistischer Bildung nach und nach verschwinden. Aber dieses Gut-Böse-Feindbild ist etwas zu einfach, dass es nur eine gebildete, obere zivilisierte Schicht gibt der eine untere, ungebildete unzivili- sierte Schicht gegenüber steht. Wenn es gelingt diese Schicht nach oben zu ziehen, bleibt dann nichts mehr zu tun.Der didaktische und organisatorische Grundfehler des Humanis war, das er von oben herab das Volk belehren und kultivieren wollte, statt zu versuchen es zu verstehen, von ihm zu lernen und gemeinsam von der Stufe aus, wo es steht, kleinste Kultivierungsschritte zu gehen. * Desiderius Erasmus von Rotterdam war ein bedeutender Ge- lehrter des Renaissance-Humanismus. Er war für sein Jahrhundert mehr als eine literarische Erscheinung. Er wurde in den Burgun- dischen Niederlanden, einem Teil des Heiligen Römischen Reiches, geboren und war Theologe, Priester, Augustiner-Chorherr, Philologe und Autor zahlreicher Bücher. Er sprach und schrieb meistens lateinisch. Als büchergläubiger Gelehrter zweifelt Erasmus niemals an der vollkommenen Lehrbarkeit und Erreichbarkeit des Sittli- chen und er gilt als Symbol und gemässigter Reformer der stil- len, aber unaufhaltsamen wirkenden Vernunft. Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Repräsentanten des euro- päischen Humanismus, zählte zu den geachtesten Gelehrten und Geistesgrössen seiner Zeit und man nannte ihn " den Fürsten der Humanisten ".Erasmus war mehr ein sammelnder, suchender, kommentierender und komprimierender Geist, der seine Substanz nicht so sehr aus sich selbst hatte, sondern aus der Welt gewann. Er wirkte nicht so sehr durch seine Intensität, sondern durch seine Extensität. Für den Philosophen Niccolò Machiavelli sind Macht und Machtentfaltung der letzte Sinn, für Erasmus die Gerechtig- keit. Damit sind für alle Zeiten die zwei grossen und ewige Grund- formen der Weltpolitik in geistige Formen gegossen, die prakti- sche, diplomatische und die ideale, ethische Form. 5.) Aber statt der gelehrigen Humanis triumphierte die Intoleranz (Reformationsstreit) und dieses war dann die tiefste Ursache für seinen raschen Niedergang. Seine Ideen waren gross, aber nicht die Menschen, die sie verkündeten. Humanistische oder " erasmi- sche " Naturen sind keine Dauerkämpfer oder Martyrer, welche für ihre Überzeugung durchs Feuer gehen. Sie sind Studierstu- ben- und Bücherhelden und wollen es jedem recht machen. Und nicht ehe der Humanismus sein Werk der Weltvereinigung wahrhaft begonnen hatte, zerschlägt die Reformation die letzte geistige Einheit Europas, die "ecclesia universalis "mit einem ei- sernen Hammerschlag entwei. Der Humanismus hat, wenn wir ihn historisch betrachten, eigentlich nur eine kurze und glorrei- che Blüte gehabt, die wenigen Jahrzehnte zwischen den grossen Weltzeiten der Renaissance und der Reformation. 6.) Der Humanismus ist kein Vorläufer des Liberalismus. Keinen Augenblick denken Erasmus und die Seinen daran dem Volk dem ungebildeten, unmündigen Volk das geringste Recht einzuräumen, obwohl sie abstrakt die ganze Menschheit lieben. Dem alten Adels- hochmut ist nur ein neuer gesetzt, jener durch drei Jahrhunderte weiterwirkende akademische Dünkel der einzig und alleine nur dem Lateinmenschen, dem Universitätsgebildeten den An- spruch zuerkennt, über Recht und Unrecht, über Sittlichkeit und Unsittlichkeit zu entscheiden. Die Humanisten sind ebenso ent- schlossen im Namen der Vernunft zu regieren wie die Fürsten im Namen der Gewalt und die Kirche im Namen Christi. Ihr Traum zielt auf eine Oligarchie, eine Herrschaft der Bildungsaristokratie. Nur die Kultiviertesten im Sinne der Griechen sollen die Führung der Polis, des Staates übernehmen*.
* Die Textabschnitte Nr. 2 bis Nr. 6 in inhaltlicher Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig, " Triumpf und Tragik des Erasmus von Rotterdam" * Siehe auch " Humanismus-Rezeption im Gliederungspunkt " Geschichts- philosophische Betrachtungsweisen" in Neues, digitales Zeitalter XXVI.) Die Wirkung der gotischen Kathedrale ist innen. Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen durch die Vernunft (Scho- lastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich *. * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist.
XXVII.) Beruhigte, saturierte, glückliche, nur noch den Genuss su- chende Menschen und Völker kennen nicht den " elementaren Willensausbruch " wie z.B. der Geist der Gotik in der Kunst. Nur werdende, im Umbruch sich weiterentwickelnde oder auch alternde Menschen (je näher sie dem Grabe zuschreiten) und Völker erwacht wieder das "Jünglingstemperament ", eine neue Begierde und " über-sich-hinaus " orientierende Suchunruhe. Sie sind voll im Geiste der Gotik. Völker, die in einem heiteren Klima leben fassen die Kunst nicht so ekstatisch auf. Sie suchen mehr das Glück und den Genuss, die gotischen Naturen dagegen sind nie heiter, ruhig und harmonisch. Nur wenn sie in der polaren Spannung leben sind sie glücklich *. * In inhaltlicher Textanlehnung an Karl Scheffler, deutscher Kunstkritiker und Publizist. XXX.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und anderer gotischen Kathedralen " in Zukunft Straßburger Münster
> Die gotische Architektur ist ein umfassendes Gesamt- kunstwerk und abbildende Sinnkunst. Der abbildende über sich hinausweisende, übersinnliche Symbolsinn für das Grosse als eine Sprache, der sich Gott bediente, ist das Wesen und der kulturelle Wert der gotischen Kathedrale. Die Symbolik " der heiligen Geometrie " als göttliche Ord- nung findet sich der Baukonstruktion und in der archi- tektonischen Formensprache wieder. Das wahre Maß im Kathedralenbau steht allegorisch für das wahre Lebens- maß und Sinnbild einer Lebensordnung. Maß, Zahl und Gewicht waren von grösster Bedeutung für die gotische Architektur. Die Kathedrale sollte in allen Maßverhält- nissen ein Modell der Weltordnung sein als Abbildung der übernatürlichen Realität. Jede Zahl war ein Gottesequiva- lent. * " Wer die Geometrie (der Kathedrale) begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen " * . * Galileo Galilei war ein italienischer Universalgelehrter. Er war Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker und Astronom.
> Zahlen bedeuteten keineswegs nur irgend welche Mengen und Grössenangaben, sondern waren religiöse-symbolische Arithmetik, nach der sich das mittelalterliche Weltbild ordnete. Die Nummerologie basiert auf der Annahme, dass Zahlen, neben ihrer mathematischen Funktion, auch eine wegweisende, ratgebende Bedeutung haben, die es zu entschlüsseln gilt. Auch die Geschichten der Bibel wurden von den Menschen des Mittelalters wörtlich genommen und nicht symbolhaft und im übertragenen Sinne verstan- den. Die gotischen Baumeister waren davon überzeugt, dass die Ordnung des Himmels und der Erde auf mathe- matischen Gesetzen beruht, die allen vollkommenen Gestalten ihre Harmonie geben. Das Geheimnis der Maß- beziehungen sind Regeln der Mystik, die alleine schön und von Ewigkeit sind, kann man fühlen. > Beispielsweise wird bestimmten biblischen Zahlen eine besondere sprachliche metaphorische Bedeutung zuge- wiesen. Die Zahl eins steht z.B. für Gott als Einheit, Ein- zigartigkeit, Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit, die Zahl zwei für die Polarität zwischen Gott und der Welt und überwindet die drei, die Zahl der Spaltung. Die Zahl drei ist auch Ausdruck für die Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, drei Eingangsportale und nach einem Bibelvers wird Jesus in drei Tagen auferstehen. Die vier ist die Zahl der Ordnung und symbolisiert die vier Himmelsrichtungen, die vier Mondphasen und die vier Evangelien. Die Zahl sieben (eine heilige Zahl (ist immer eine symbolische Zahl und verweist auf die Verwandlung des Menschen hin, erinnert an die sieben Sakramente, die Worte Jesu am Kreuz, die Weihen, welche der Priester erhält. Der siebte Schöpfungstag ist heilig. Die Zahl acht steht für einen Neuanfang, weil acht Menschen nach der Erzählung auf der Arche gerettet wor- den sind und für die acht Seligkeiten. Die Zahl zehn mahnt an die zehn Gebote Gottes als das Gesetz der Furcht, wäh- rend die elf für die Auffassung der Überschreitung der zehn Gebote. Die Nummer dreizehn galt als eine Glücks- und Vollkommenheitszahl und weist auf Jesus mit den zwölf Aposteln beim Abendmahl hin. > Auch ein Grundmass der Vollkommenheit war für die Baumeister das Quadrat. Aus den Zahlenverhältnissen des Quadrats wurden die Proportionen am Bau abgeleitet; man sagte, es sei " ad quadratum " zu bauen. Die Zahl neunzehn, zusammengesetzt aus der Quersumme von sieben und zwölf, war schlechthin die magischste aller Zahlen und steht für die Weisheit Gottes. In sieben Tagen wurde die Welt er- schaffen und die Zahl zwölf deutete auf die zwölf Apostel, zwölf Tore hat des himmlische Jerusalem, verweist auf die zwölf Stämme Israels, die Anzahl der Kirchenväter und der Tugenden und auf die zwölf Tierkreiszeichen mit ihrer griechisch-mythologischen Geschichte. Die grössere Zahl vierzig steht für eine lange Zeitdauer als Reifezeit und Pro- zess einer religiösen Läuterung in Anlehnung an die vierzig Jahre, welche die Israeliten in der Wüste ausharren mussten, es gab vierzig Versuchungen Jesus und wer christlich ge- prägt ist, kennt die vierzig Tage als Fastenzeit. Der Numerus steht für die Anamnesis als göttliche Zahlenordnung, welche die Realität widerspiegelt. Der Symbolismus der Zahlenbe- ziehungen gilt heute als unwissenschaftlich und ist be- deutungslos geworden *.
* I.) Nach der " Vier-Stufen-Theorie "existieren vier Weltebenen. Die äussere, materielle Realwelt, die virtuelle (digitale) Möglichkeits- welt, die innere Bewusstseinswirklichkeitswelt und die Welt der Mathematik. Die Welt der Zahlensymbolik und der Mathematik existiert unabhängig vom Menschen. Ein Beispiel dafür ist die Zahl Pi. Sie gibt das Verhältnis vom Kreisumfang zum Kreisdurchmesser an. Diese Zahl Pi ist überall in der Realwelt, wenn ein Kreis auftaucht, vorhanden und das zeigt, dass sie keine gedankliche Konstruktion unseres Gehirns ist. II.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in der unsterblichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird. Es ist auch die (Entwicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Pla- tons und die Sublimierungsthese des Aristoteles, wo alles Wissen schon im universellen Bewusstsein als emergente Eigenschaft ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und der " Ichcharakter " bei der Theorie des Bewusstseins in Frage gestellt wird. Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen-Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon. Siehe Textfortsetzung Nr.200 in " vom Bildungs-Kultur-Lernen zum Entwicklungs-Kultur-Lernen"
III.) " Das Wahre ist das Ganze " *. * Georg Friedrich Wilhelm Hegel, deutscher Philosoph. IV.) Es ist der auch wissenschaftliche, überwundene Dualismus z.B. von der Getrenntheit des Körpers und des Geistes anstatt ich bin in meinem Körper ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusst- sein " Der Denker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausser halb vom Körper und " dem Ichhirn ", welcher selbstschöp- ferisch interagiert. Es fehlt zur Zeit noch die Bewusstseinsent- wicklung, für dieses Plastizitätsbewusstsein, weil eine gesamt- hafte Sichtweise, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes kein Gegenstand des Erkennens, son- dern nur der Erleuchtung ist. Aber es ist auch nur eine Frage der Zeit, weil das Kennzeichen der Entwicklungsbewegung die ständi- ge Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit als Lebens-Individualisierungs-Übereinstimmung und Interverbundenheit ist. Auch religiös wird das Ziel der Schöpfung als Rückkehr in die ur- sprüngliche Einheit, in das göttliche Sein gedeutet, das in die Ein- heit zum Ursprung zurück will, was als Unsterblichkeitsfaktum gedeutet wird. Denn noch gilt seit dem Jahre 1641 bis heute immer noch das fälschlicherweise " Cogito ergo sum " des René Descartes *. * René Descartes war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler V.) Siehe auch die Hypothese " Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen " in Das Leben ist unsterblich
VI.) Diese vorherrschende dualistische Sichtweise wird als normal angesehen und findet seinen Ausdruck in allen menschlichen Lebens bereichen. In der westlichen Schulmedizin z.B. hat der Körper kein vitales Lebenszentrum, sondern ist nur eine Ansammlung von orga- nischen Teilen. Krankheit gilt immer noch als Fehlfunktion eines biologischen Mechanismuses, beschäftigt sich mit Abnormitäten und es herrscht immer noch die von der Quantenphysik überwundene Weltanschauung des Geist-Körper-Dualismus und dem darin ent- haltenen Kausalitätsdenken vor. Gesundheit wird definiert als Ab- wesenheit von Krankheit. In der pathogenetisch orientierten Medi- zin wird das Krankheitssymptom unabhängig vom Patienten be- handelt, obwohl jeder weiss, dass kein Arzt der Welt einen gesund machen kann und nur in der Salutogenese dieser Widerspruch aufgeben wird. Es lässt sich auch keine Krise und kein Problem mit den gleichen Denkmustern lösen und damit den Dualismus überwinden. VII.) Jede Krankheit, jede Krise und jedes Problem sind allgemein gesagt immer eine Krise des partiellen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung als mangelnde Entwicklungs- konformität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst in der Einheit die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist. Es ist der Unfrieden der noch nicht zu Frieden geworden ist. Der Entwicklungslernprozess ist das Problem und die Lösung zugleich. Auch Zukunftsplanungen werden wegen den vielen Faktoren aus- serhalb meines Einflussbereiches und besonders wegen den Wis- sensunwägbarkeiten fraglich, weil das Bekannte noch nicht das Ganze ist und besonders ein längerer Vorhersagezeitraum bleibt wegen der Komplexität und Ambiguität (Unsicherheits- oder Unge- wissheitstoleranz) Glückssache und reine Spekulation. VIII.) Siehe auch Rezeption über " Geistheilung, Salutogenese, Ge- bets-und Glaubensheilungen " in Entwicklungsgotik IX.) Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse entziehen sich einer exakten Vorhersage und es hat sich immer entwickelnd ergeben. Deshalb ist alles langfristig festgelegte ent- wicklungsfeindlich und schliesst die evolutionären Möglichkeiten des Wandels und der Veränderung aus. Die zukünftige Entwick- lungswirklichkeit lässt sich nicht durch Planung zu recht biegen und einsperren. Irrtum, Lebenskrisen und Ereignisse sind in der Planungsvernunft nicht vorgesehen, obwohl entwicklungsziel- kausal zum Menschen zugehörig und es das suchende Leben ist. Der Indeterminismus der Zukunft lässt sich nur durch Lebens- ver trauen und den Glauben als allumfassende Einheit, Ganzheit und Zeitlosigkeit abdecken und absichern. Wer glaubt und vertraut und schliesst alle Unwissenheit mit ein. X.) Siehe auch " Siehe auch " Berufliche Planung " Nr. IV in Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwick- lungs-Individualisierungs-Lebenslauf XI.) Der Glaube wird als objektiver Begriff angesehen, weil er das Ganze also auch die unbekannte Wirklichkeit in der Totalität mit erfasst und das noch nicht Entwickelte, als die noch zu erfahrene Realität mit ein schliesst. Die Totalität lässt sich nur durch den Glauben erfassen und sie lässt sich nicht durch eine Wissens- und Erkenntnissumme rationalisieren und objektivieren. Wenn ich in " unbekanntes Terrain " vorstosse, nützt mir meine Ratio, mein ganzes Wissen, alle Beratung und meine Erfahrung wenig, aber wenn ich einen starken Glauben habe, nützt dieser mir das sehr viel. Trotz der Kraft des Glaubens ist alles in der Schwebe des Nicht-Gewusst-Seins, aber aufgrund des Lebensvertrauens habe ich meinen Frieden und die innere Anspannung entfällt, weil die Gewissheit des Ver- trauens ist stärker, als die Wissensgewissheit. Alles Wissen bleibt ohne den Glauben ein Nichtwissen und damit ist alles Wissen ohne den Glauben ein Nichts. Wir sind stärker, wenn wir glauben, als wenn wir viel wissen und wir wirken mehr durch das, was wir glauben, als durch das, wir sagen. ". Deshalb steht der Glaube, weil umfassender und wissender über dem Wissen. Es geht weniger um einen Transzendenzglauben, sondern um eine Transzendenz in der Lebensbetroffenheit zu entwickeln. Erst aus der Begrenztheit der eigenen Erkenntnis und ist eine experimentelle Erkenntnis. Jede Betrachtung muss mit Axiomen (mit nicht beweisbaren Sätzen) beginnen, denen erst vertraut werden muss. Ich muss erst glau- ben, dass ich durch die Glaubenserfahrung erkennen kann und diese erschliesst erst die Glaubenslogik. Es gibt kein Wissen ohne den Glau- bensakt, sondern wir müssen einfach erst glauben. Früher wollte der Mensch nicht mehr glauben, sondern nur noch wissen und heute will der Mensch wissen, warum er glauben muss. XII.) Warum sind viele Quantenphysiker gläubige Menschen ? Der Glaube wird philosophisch als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene miteinschliesst. Der Glaube und die Gefühle sind ein konkretes Faktum und die Kraft des Wahrmachens. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfah- rungen und bilden die Ganzheit ab. Dass die Materie sich ent- sprechend meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glaubensoffenheit) ist quantenphysikalisch unstrittig. Die Glau- benswirklichkeit schafft die neue Realität und bringt das Gesche- hen selbst hervor, was bei der Makrophysik als unwissenschaft- lich ausgeschlossen wird, in der Mikrophysik ein entscheidener, wissenschaftlicher Messparameter ist.
XIII.) Der Glaube wurde während der Aufklärung in rationales Vernunftswissen transformiert (Versachlichung der Aufklärung) und zum Bildungssystem erhoben. Die Aufklärung will nur wissen und nicht glauben. Auch für den Philosophen Nietzsche ist die Aufklärung auf dem halben Wege stehen geblieben. Es war die Aufklärung selbst, die uns in die Unmündigkeit geführt hat und die Aufklärung wird erst durch eine neue Aufklärung " als ihre Haupt- arbeit " zu Ende gebracht wird ", weil u.a. " die Glaubenskraft " nichts abstraktes und nur für " fromme Menschen " ist, sondern eine wissenschaftliche, wie in der Quantenphysik nachweisbare als Wahrheit akzeptierte Kategorie ist, welche wirklichkeitser- schaffend ist. Es ist die Widerlegung des Philosophen Immanuel Kants Vernunft gegen den Glauben, der jeder Glaubenserfahrung jegliche Wirklichkeit abgesprochen hat. Die ganze Wissenschaft beweist wegen ihrer Grenzen eigentlich nur, dass wir glauben müssen. Wissenschaft ist kein Gegensatz zum Glauben, sondern nur eine andere Form vom Glauben.
schaftlich aus dem Lebensvollzug heraus genommen und u.a. in den Sonderbereich der Religion gestellt und in die Welt des Sonn- tags und Werktags gestellt? Auch der Glaube unterliegt dem ge- schichtlichen " Werden und Vergehen und aus diesem Gesetz kann keiner heraustreten. Deshalb wird die Zukunft neue Glaubensfor- men hervorbringen. Der Glaube, der im 21. Jahrhundert wieder ernst genommen wird, wird ein aufgeklärter, quantenphysikali- scher und selbst entwickelter Lebensglaube sein, der den bisheri- gen erstarrten und formalisierenden Religionsglauben der kultu- rellen Praxis ablösen wird. Siehe Textfortsetzung Nr. 940+Nr.941 in Vom Bildungs-Kultur-Bewusstsein zum Entwicklungs-Kultur- XV.)Siehe auch Entwicklungs-Lebens-Glauben
XVI.) " Wir sind von der Wissenschaft und Technik vom Aberglau- ben erlöst, aber der neue Glaube an die Beherrschbarkeit unserer Lebenswelt erweist sich zunehmend als Irr- und Aberglaube. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissen- schaftler am Ende seiner Überlegung *.
* Max Planck, theoretischer Physiker und Nobelpreisträger. XVII.) Beim gotischen Lernprinzip stehen sich neurologisch gespro- chen zwei Bewusstseinskategorien polar gegenüber;das kognitive, analytische, rationale, logische, intellektuelle, risikoscheue, wort- und textgebundene, zielgerichtete, kontrollierende, deduktive, zeitgeistige, lebensgetrennte, relative und " kopflastige Verän- derungs-Realitäts-Bildungsprozess-Wissens-Bewusstsein der lin- ken Gehirnhemisphäre (IQ-Intelligenz Quotient) und das gefühls- mässige, intuitive, phantasiehafte, symbolische, ganz- und einheit- liche, holistische, risikobereite, bildgebundene, unspezifische, erlaubende, induktive, melodische, symbolische, vorstellende, bewusstseinslosgelöste, entwicklungsreife, glaubende, lebensver- trauende, zeitlose, transzendierende, objektive und " gemütslas- tige " nicht-rationale Transformations-Wirklichkeits-Entwicklungs-Prozess-Gewissensbewusstsein der rechten Gehirnhemisphäre (EQ-Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Quotient) und versucht beide Seiten zu vereinen. Diese rechte Gehirnhemisphäre der Entwicklungs-Prozess-Transzendenz sind keine wissenschaft- liche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind es gefühl- te Fakten mit der Kraft Wirkens und des Wahrmachens.
XVIII.) Das dualistische und deterministische Denken gilt im heuti- gen, nachquantischen Physikzeitalter der Beziehungen und Ganzheit, weil alles mit allem verbunden ist, wissenschaftlich als überholt und überwunden, auch wenn es noch im Lebensalltag vorherrschend ist. Das trifft auch für die religiöse " Diesseits-Jenseits " Sichtweise zu. Das Universum ist kein Sammelsurium von vielen Einzeldingen, sondern eine miteinander verbundene Ganz- und Einheit (Plastizi- tät) als Interverbundenheit.
Fortsetzung Der gotische Baustil 2
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